(ots) - Grün, gelb, orange oder rot: Immer mehr Wähler
gucken nicht ins Programm einer Partei, sondern auf den
Spitzenkandidaten. Überzeugt er die Menschen, wird er gewählt. Die
Zugehörigkeit zu einer Partei spielt offensichtlich eine immer
geringere Rolle. Diese Entwicklung ist nicht neu. Sie begann vor
Jahren, sogar hier im Oldenburger Münsterland - einer Hochburg der
CDU. Kaum waren die Bürgermeister zur Urwahl freigegeben, gab es hier
und dort Wechsel. Die bis dahin selbstverständliche Kette
"Mehrheitsfraktion - Kandidat - Gewinner" war gerissen.
Nur auf Bundesebene ist dies - noch - anders. Da geht es immer
noch um Parteien, weniger um Köpfe. Bundesweit ist eher die große
Linie von Bedeutung, die mit einem griffigen Slogan unter die Leute
gebracht werden muss. Aber auch hier müssen die einstigen Giganten
CDU/CSU und SPD und ihr Satellit, die FDP, Federn lassen, seit Grüne
und Linke das Spektrum entscheidend erweitert haben.
Je kleiner der Wahlbereich, desto entscheidender werden die
spezifischen Probleme und umso wichtiger wird die Wahl eines
überzeugenden Kandidaten. In diese Nische drängen sich die kleinen
Parteien und die Wählergemeinschaften, die nichts zu verlieren haben.
Und sie punkten. Zum Kopf-an-Kopf-Rennen in Stuttgart gingen ein
Grüner - Fritz Kuhn - und ein Parteiloser - Sebastian Turner - an den
Start. Schon im Vorfeld waren die "Elefanten" CDU und SPD auf
Mausgröße geschrumpft.
Beide, Kuhn und Turner, konnten auch darauf setzen, dass ihre
Wählerschaft politisiert und aktiv ist - und zur Wahl geht. Das gilt
nicht nur für Metropolen. Mit der Mobilisierung ihrer Anhängerschaft
haben es die großen Parteien ungleich schwerer. Auch hier auf dem
Land.
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Oldenburgische Volkszeitung
Andreas Kathe
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