(ots) - Heimspiel und unbekanntes Land
Die mit ihrer Konjunktur hadernden US-Amerikaner haben in diesen
Tagen nur wenig Interesse an Außenpolitik. Das hängt auch mit einer
durch die Einsätze im Irak und in Afghanistan bedingten
Kriegsmüdigkeit zusammen. Aber glasklar ist dennoch, dass die
Probleme in einer globalisierten, vernetzten Welt eher früher als
später alle Menschen etwas angehen. Das dritte Rededuell vor einem
riesigen Fernsehpublikum zwischen US-Präsident Barack Obama und
seinem Herausforderer Mitt Romney zur Diplomatie und
Sicherheitspolitik darf daher nicht unterschätzt werden. Zumal es
viel über die Kandidaten zu erfahren gab.
Erwartbar war nur, dass Obama auf diesem Feld ein Heimspiel hatte,
das für Romney ein unbekanntes Land darstellt. Bemerkenswert jedoch
war Romneys devote Einigkeit mit dem Präsidenten. Ob das Bekenntnis
zu Israel, die harte Haltung gegen den Iran oder das militärische
Nicht-Eingreifen in Syrien: Der Republikaner pflichtete der Linie des
Demokraten bei. Im Ergebnis indes wirkte Romney wie ein
außenpolitischer Amateur im Vergleich zum gewieften Oberbefehlshaber.
Der Ex-Gouverneur vertritt ein überholtes Bild der Streitkräfte und
konnte seine Anti-Terror-Strategie nicht konkretisieren.
Zwei Wochen vor der Wahl bleibt das Rennen eng. Eine Vorhersage
über den Ausgang ist nicht möglich, Obama liegt leicht in Führung. So
fokussieren sich die Kampagnen auf die umkämpften
Wechselwählerstaaten mitten in den USA.
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