(ots) -
Patienten mit Schmerzen kommen mit vielen Einrichtungen und
Leistungserbringern eines städtischen Gesundheitssystems, vom
Krankenhaus über den Hausarzt bis zur ambulanten Pflege, in
Berührung. Dabei wird es ihnen häufig nicht leicht gemacht - zu
diesem Ergebnis kommt das Forschungsprojekt "Aktionsbündnis
Schmerzfreie Stadt Münster". Es fehlt teilweise an
schmerzspezifischem Wissen bei Ärzten und Pflegekräften, an der
Vernetzung der Leistungserbringer und an der Kommunikation zwischen
den Berufsgruppen. Das sind nur einige der Aktionsfelder, die das
Aktionsbündnis anhand seiner aktuellen Forschungsergebnisse definiert
hat. Anlass für Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr, Schirmherr des
Projektes, die Situation mit Experten zu diskutieren.* "Es muss unser
Ziel sein, dass Schmerzpatienten in jeder Krankheitssituation auf
eine kompetente Ärztin, einen kompetenten Arzt oder ein kompetentes
Team treffen, die sie individuell behandeln", betonte Bahr.
Projektleiter Professor Jürgen Osterbrink, Paracelsus Medizinische
Privatuniversität, Salzburg, stellte Detailergebnisse aus dem
Aktionsbündnis vor: "75 Prozent der Ärzte und 46 Prozent der
Pflegenden aus den untersuchten Krankenhäusern kannten zu Beginn des
Projektes keinen spezifischen Grenzwert zur Anpassung der
Schmerztherapie. Und in den Altenheimen litten 46 bis 63 Prozent der
Bewohner an Belastungsschmerzen", so der Experte. Hausärzte würden
zum Großteil Medikamente verordnen, die für starke Schmerzen oder
eine Langzeittherapie meist nicht geeignet seien. Daneben sei die
berufsgruppenübergreifende Kommunikation optimierungsbedürftig: "Der
Hausarzt wünscht sich beispielsweise einen besseren Austausch mit
Pflegenden und Ärzten aus dem Krankenhaus", so Osterbrink. In vielen
Einrichtungen sei außerdem die Schmerzerfassung bei Demenzkranken ein
Problem.
Das "Aktionsbündnis Schmerzfreie Stadt Münster" untersucht am
Modell der Stadt Münster die Schmerzversorgung in einer Kommune. "Ein
einmaliges Forschungsprojekt, weil es nicht nur die Versorgung in
einer ganzen Stadt betrachtet, sondern passgenaue
Optimierungskonzepte entwickelt, umsetzt und deren Erfolg bewertet.
So können wir zeigen, dass Verbesserungsmaßnahmen wirklich beim
Patienten ankommen", betonte Osterbrink. Erste Endergebnisse aus dem
Untersuchungsstrang "Krankenhaus" hätten das eindrucksvoll zeigen
können. "Ich hoffe, dass nach Abschluss des Projekts erfolgreiche
Konzepte vorliegen werden, die auch in anderen Regionen Deutschlands
übernommen werden können. Damit könnten wir die Schmerzversorgung
deutschlandweit verbessern", resümierte Bahr. Das Projekt wird von
der Stadt Münster sowie dem Land Salzburg unterstützt. Hauptförderer
des Aktionsbündnisses ist das Unternehmen Mundipharma. "Als führendes
Unternehmen in der Schmerztherapie fühlen wir uns verpflichtet, neben
der Arzneimittelforschung auch die Versorgungsforschung im Bereich
Schmerz zu unterstützen: Ein nachhaltiger Beitrag dazu ist für uns
die Förderung des 'Aktionsbündnisses Schmerzfreie Stadt Münster'",
beschrieb Frau Dr. Ingrid Spohr, Leiterin Medizin Mundipharma, das
Engagement des Unternehmens. Die Kooperationspartner des Projektes
und weitere Informationen finden sich unter
www.schmerzfreie-stadt.de.
* Podiumsdiskussion "Forschen wo´s weh tut: Ist die
Schmerzversorgung in Deutschland auf dem richtigen Weg? Erste
Ergebnisse des "Aktionsbündnis Schmerzfreie Stadt Münster", 24.
Oktober 2012, Auditorium Friedrichstraße, Berlin
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Aktionsbündnis
Schmerzfreie Stadt Münster
Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. Jürgen Osterbrink
Stühmerweg 8, 48147 Münster
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Mundipharma Straße 6
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