(ots) -
Am 21. Oktober 2012 wurde um 15.00 Uhr der Jerusalem-Friedensstein
in Bensheim-Hochstädten eingeweiht. Mitglieder des
Odenwald-Wanderclubs brachten den evangelischen Pfarrer Christoph
Mohr von einer Veranstaltung eines Totengedenkens am Teufelsstein auf
einer kurzen Wanderung zum Jerusalem-Friedenstein für eine Feier des
Lebens. Viele Besucher hatten sich bereits eingefunden. Es lag Nebel
über der Landschaft. Gesine Habermann und Christian Treumann tanzen
auf Hochstelzen in engelsgleichen Kostümen zur Musik "Borchi Nafshi
Et HaShem" (gesegnet sei G'tt, meine Seele) von Shlomo Carlebach im
äußeren Ring des Friedensmals am Ort.
Die dunkle Seite des Jerusalem-Gedenksteins, die einem ehemaligen
Arbeitslager zur Rüstungsproduktion im 2. Weltkrieg zugewandt ist,
wurde mit einem Strauß Blumen vor der Inschrift: "Wo sich Staub zu
Licht wandelt" und einer Ansprache des Initiators des Projektes,
Thomas Zieringer, eingeweiht. Unsere Geschichte zu achten, sei die
eine Seite. Die andere Seite sei die Zukunft, die wir dadurch
gestalten, wie wir das Leben in der Gegenwart führen. Deshalb müssen
wir uns mühen, das Positive einzubringen, dass die dunkle Geschichte,
Geschichte bleibt. Zieringer machte deutlich, dass es sein Wunsch als
Künstler sei, dass sich der Besucher persönlich angesprochen fühle.
Jeder dürfe den Krieg, den er selbst als Mensch in unserer
Gesellschaft erfährt, in dieser dunklen Seite des
Jerusalem-Friedenssteins erkennen.
Die Inschrift "Wo sich Staub zu Licht wandelt" weist auf das in
Eigeninitiative errichtete 26 m weite Friedensmal, das dem inneren
Frieden gewidmet ist. Es zeigt den "Baum des Lebens", der einen
dunklen Ring, der für den entfremdeten Verstand steht, durchbricht
und von einer Tanzfläche für den "Tanz des Lebens" umrahmt wird. Das
Friedensmal dient als Brücke zur hellen Seite des
Jerusalem-Friedenssteins. Die Besucher gingen nun in das nur wenige
Meter entfernte Friedensmal in die "Krone des Lebensbaums". Von dort
aus - im Zeichen der Friedensrose in der Mitte des Denkmals - weihte
der junge Musiker Clemens Limp den Jerusalem-Friedensstein mit der
Melodie "Jerushalayim Shel Zahav", die er alleine auf seiner Geige in
sonst völliger Stille spielte, ein.
Dann gingen alle Beteiligten zurück zur anderen Seite des
Friedenssteins. Auf diesem ist zu lesen: "Yerushalayim (hebr. für
Jerusalem, d. h. Stadt des Friedens) - dass wir die Zäune im
Miteinander überwinden und unseren Halt nicht hinter Zäunen der
Ideologie suchen". Thomas Zieringer las ein Grußwort von Rabbiner
Steiman vor: "Jerusalem ist überall dort, wo Schönheit ist".
Der Himmel öffnete sich, der Nebel schwand, die Sonne brach durch
die Wolken und tauchte die Landschaft in goldenes Licht. Nach den
Reden von Stadtrat Oliver Roeder, Kreisbeigeordnetem Kurt Knapp in
Vertretung des Landrats für den Kreis Bergstraße und von Markus van
Kempen für den Ortsbeirat Hochstädten, erzählte Pfarrer Christoph
Mohr in eindringlichen Worten, was Jerusalem für ihn bedeutet. Es sei
eine Vision einer Welt, in der die Menschen ihre persönliche
Beziehung zu G'tt erfahren und Kirchen keine festen Orte mehr
brauchen, denn der Friede wohne in den Herzen der Menschen. Dann
begann die offene Veranstaltung; eine Feier des Lebens, der Freude,
des Miteinanders und der Schönheit, denn das bedeutet Yerushalayim.
Die Stelzenläufer tanzten vor dem Jerusalem-Friedensstein zu einer
Melodie von Shlomo Carlebach. Später griffen einige Besucher spontan
zu Ihren Musikinstrumenten. So war auch Friedensmusik aus der
Hippie-Zeit zu hören. Ein Besucher war so berührt nach der Feier,
dass er um das Denkmal im Kreise ging und Hinne Ma Tov Uma Na'im (wie
schön ist es wenn Brüder friedlich zusammen leben) auf seinem
Saxophon spielte. Der Himmel hatte sich nun ganz geöffnet und war
blau. Die Sonne schien bei warmen Temperaturen im Herbst. Dies war
die 2. Einweihung des Friedensmals.
Die erste war am 17. Mai 2012. Dort wurde das Thema gesetzt: der
Mensch zwischen Himmel und Erde. Die zweite fand am Sonntag den 21.
10. 2012 statt. Sie war der Auseinandersetzung mit dem Unfrieden und
der Friedenshoffnung von Yerushalayim gewidtmet. Mit der 3. Feier,
die für die Integration steht, wird die ganze Denkmalstätte am 9. Mai
2013 eingeweiht. Weitere Informationen und einen Film zur Einweihung
finden Sie unter: http://friedensmal.de
Pressekontakt:
Thomas Zieringer
Tel. 06251 - 860 91 77 (besser als Handy)
Handy. 0151 4160 3140
E-Mail: post(at)friedensmal (am besten erreichbar)
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