(ots) - Arbeitszeugnisse, die eine Beurteilung des
Mitarbeiters enthalten, fallen oft zu positiv aus und werden häufig
von den Mitarbeitern sogar selbst verfasst. Dies ist das Ergebnis
einer Umfrage der Personalberatung personal total AG, an der sich 266
Personalexperten in Deutschland beteiligt haben. Die Umfrage zeigt
dabei eine deutliche Diskrepanz zwischen dem immer noch hohen
Stellenwert von qualifizierten Arbeitszeugnissen bei der
Bewerberauswahl und ihrem tatsächlichen Informationsgehalt: So sind
87 Prozent der Teilnehmer der Meinung, dass eine Bewerbung ohne
qualifiziertes Arbeitszeugnis unvollständig ist und 77 Prozent lehnen
Bewerbungen häufig oder zumindest gelegentlich aufgrund der
vorgelegten Zeugnisse ab. Gleichzeitig haben mehr als zwei Drittel
der Teilnehmer schon selbst eine aus ihrer Sicht eigentlich zu
positive Beurteilung ausgestellt, um mögliche Auseinandersetzungen
mit dem Arbeitnehmer zu vermeiden. Weit verbreitet ist auch die
Praxis, das Arbeitszeugnis durch den Mitarbeiter selbst verfassen zu
lassen: Ãœber 80 Prozent der Personalverantwortlichen geben an, dass
sie einige (63 Prozent) oder sogar zahlreiche (20 Prozent) Fälle
kennen, in denen ein Zeugnis auf diese Weise entstanden ist.
Die schriftliche Beurteilung entspricht damit häufig nicht mehr
der tatsächlichen Leistung und dem Engagement des Mitarbeiters, so
dass das qualifizierte Arbeitszeugnis zukünftigen Arbeitgebern kaum
noch Anhaltspunkte für eine realistische Einschätzung bietet. Dies
spiegelt sich auch in der Unsicherheit, die viele Personaler bei der
Zeugnisbewertung haben: Nur knapp ein Viertel (24 Prozent) der
Umfrageteilnehmer glaubt von sich, aus qualifizierten
Arbeitszeugnissen immer oder zumindest in den meisten Fällen eine
korrekte Bewertung ableiten zu können.
"Unsere Expertenbefragung zeigt, dass das qualifizierte
Arbeitszeugnis offensichtlich nicht mehr zeitgemäß ist", erläutert
personal total Vorstand Armin Betz. "Es sorgt für hohen Aufwand bei
den Personalabteilungen, ist Ursache für Missverständnisse auf beiden
Seiten und immer wieder auch Anlass für gerichtliche
Auseinandersetzungen. Arbeitsproben, Referenzen und auch ausführliche
Tätigkeitsbeschreibungen sind heute deutlich objektivere und fairere
Grundlagen für die Auswahl eines Mitarbeiters. Darauf sollten auch
der Gesetzgeber und die Tarifpartner reagieren und eine Neuregelung
angehen."
personal total AG
Die 1996 gegründete personal total Personalberatung, München,
unterstützt und berät bundesweit Unternehmen aller Branchen bei der
Suche, Auswahl und Entwicklung von Fach- und Führungspersonal. Das
Partnernetzwerk umfasst derzeit 30 Standorte in Deutschland sowie
eine Kooperation mit einer führenden Schweizer Personalberatung. Die
umfassende Beratungsleistung wird unterstützt durch eine eigene
Informationsplattform im Internet. www.personal-total.de
www.personal-total.com
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