(ots) -
Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) begrüßt, dass das
Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) die Problematik des Zeitverzuges
bei Investitionen in Verteilnetze anerkennt. Der Verband kritisiert
aber, dass das BMWi keine zeitnahe Lösung anstrebt. "Es reicht nicht
aus, dass das BMWi die erforderlichen Anpassungen erst nach weiteren
Prüfungen ab 2014 und dann auch nur voraussichtlich vornehmen möchte.
Den Zeitverzug muss man kurzfristig beseitigen", so
VKU-Hauptgeschäftsführer Hans-Joachim Reck.
Auch der aktuelle Vorschlag der Bundesnetzagentur (BNetzA),
Investitionsbudgets für die 110 kV-Ebene zuzulassen, greift hier
deutlich zu kurz. "Investitionsbudgets müssen endlich auch für die
Verteilnetzbetreiber mit ihren Netzen in der Nieder- und
Mittelspannung nutzbar werden", so Reck weiter. Ãœber 97 Prozent der
erneuerbaren Energien werden an diese Netzebenen angeschlossen und
verursachen dort Ausbau- und Investitionsbedarf. Derzeit müssen
Verteilnetzbetreiber aber fast sieben Jahre warten, bis sie ihr
eingesetztes Kapital zurückverdienen dürfen. "Diese fortdauernde
Diskriminierung gefährdet zunehmend die Ziele der Energiewende, zumal
entsprechende Vorschläge des VKU dem BMWi seit November 2011
vorliegen", kritisiert Reck deutlich die abwartende Haltung von BMWi
und BNetzA.
Aktuell sind Investitionen auf allen Netzebenen erforderlich. Nach
Schätzungen des VKU liegt der Bedarf allein bei den Verteilnetzen bei
25 Milliarden Euro bis 2030. Zudem müssen die deutschen
Verteilnetzbetreiber bis 2030 sieben Milliarden Euro in den Aufbau
intelligenter Netze, sogenannter Smart Grids (Kosten für die
Informations- und Kommunikationstechnologie) aufwenden. Diese
Investitionen müssen zeitnah refinanziert und flexibel in der
Regulierung abgebildet werden, da die Verteilnetzbetreiber aktuell
gleichzeitig Smart Grids aufbauen, erneuerbare Energien anbinden und
die Netzinfrastruktur erneuern müssen. Das erfordert einen deutlich
steigenden Investitionsbedarf. "Für die Beseitigung des Zeitverzuges
bei Investitionen in Verteilnetze bieten auch die Vorschläge aus den
Landesregulierungsbehörden zur jährlichen Anpassung der
Erlösobergrenze und zur Abrechnung auf Basis von Plankosten eine sehr
gute Grundlage. Der VKU steht bereit, diese Vorschläge weiter zu
konkretisieren und sachgerecht auszugestalten", so Reck. Um die
Diskussion weiter voranzutreiben, veranstaltet der VKU heute einen
parlamentarischen Nachmittag, der als Plattform für Politik und
kommunale Verteilnetzbetreiber dient.
Reck abschließend: "Vor dem Hintergrund der anstehenden
Herausforderungen und aufgrund der Tatsache, dass die
Energieinfrastruktur gleichzeitig vor einem enormen Umbau und vor
einer grundlegenden Erneuerung steht, müssen wir schnell handeln. Wir
brauchen klar definierte Ziele und Rahmenbedingungen für den
Netzausbau in Deutschland."
Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) vertritt über 1.400
kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie,
Wasser/Abwasser und Abfallwirtschaft. Mit 235.000 Beschäftigten
wurden 2010 Umsatzerlöse von rund 95 Milliarden Euro erwirtschaftet
und etwa 8 Milliarden Euro investiert. Die VKU-Mitgliedsunternehmen
haben im Endkundensegment einen Marktanteil von 49,1 Prozent in der
Strom-, 58,4 Prozent in der Erdgas-, 77,2 Prozent in der
Trinkwasser-, 60,0 Prozent in der Wärmeversorgung und 16,5 Prozent in
der Abwasserentsorgung.
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