(ots) - Anlässlich der aktuellen Debatte um steigende
Asylbewerberzahlen aus Serbien und Mazedonien in der Bundesrepublik
Deutschland erinnert die Hilfsorganisation CARE Deutschland-Luxemburg
an die teils katastrophalen Lebensumstände marginalisierter
Volksgruppen auf dem Balkan und fordert eine Aufrechterhaltung von
langfristigen Hilfsprogrammen vor Ort.
"Es mag sein, dass die Herkunftsländer wie Serbien vom deutschen
Innenministerium als 'sicher' eingestuft werden. Fest steht aber
auch, dass auf dem Balkan nach wie vor erschreckende Armut und
Perspektivlosigkeit herrschen, besonders innerhalb der
Roma-Gemeinden", so Felix Wolff, Regionaldirektor von CARE Balkan.
"Visumsbeschränkungen und Leistungskürzungen sind eine
Stellvertreterdebatte, solange Jahr für Jahr weniger Mittel für
soziale Arbeit von Hilfsorganisationen auf dem Balkan selbst
bereitgestellt werden."
Gerade Frauen und Mädchen hätten wenig Chance auf Bildung, Zugang
zu medizinischer Versorgung oder politischer Teilhabe. In einer im
letzten Jahr durchgeführten Studie über die politische Einbindung und
Unterstützung von Roma-Frauen auf dem Balkan kam CARE zu dem
Ergebnis, dass die auf dem Papier festgelegten nationalen Strategien
und Leitlinien der Realität selten standhalten und Diskriminierung,
Armut und Gewalt weiterhin grassieren.
"Viele Roma-Siedlungen auf dem Balkan sind kaum von Elends-Slums
in Entwicklungsländern zu unterscheiden. Es gibt kein fließendes
Wasser, keine Heizung und die Gesundheitsversorgung ist miserabel."
Dies dürfe mitten in Europa nicht länger "normal" sein, fordert
Wolff. CARE arbeitet seit 1993 in der Region und führt aktuell
Projekte in Serbien, Bosnien und Herzegowina sowie dem Kosovo durch.
Die soziale Situation von Roma-Familien steht dabei im Mittelpunkt
der Arbeit, besonders die Förderung von Frauen und Mädchen.
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