(ots) - Die Niederländer, das ist eine über
Jahrhunderte gewachsene Erfahrung, sind in der Seele vor allem solide
wirtschaftende Kaufleute. Das zeigt sich auch jetzt wieder, da unser
Nachbarland auf eine schwere Krise reagieren muss. Die neue Koalition
hat sich auf einen strikten Sparkurs verpflichtet. Die
Regierungsfinanzen in Ordnung zu bringen, hat sowohl für die
Rechtsliberalen als auch für die an der Regierung beteiligten
Sozialdemokraten absolute Priorität. Da wird gar nicht erst über
angeblich "gute" Schulden philosophiert, um die Aufnahme neuer
Kredite zu rechtfertigen, da wird den Bürgern reiner Wein
eingeschenkt: Der Gürtel wird empfindlich enger geschnallt, und das
wird weh tun. Dass eine Regierung in Europa zu einer derart klaren
Ansage in der Lage ist, hat etwas Ermutigendes. Im Ringen um die
Sanierung der Staatsfinanzen sollte sich so manches Nachbarland daran
ein Beispiel nehmen. Im Wahlkampf hatten die künftigen
Regierungsparteien noch über den rechten Umgang mit der Euro-Krise
gestritten. Die Sozialdemokraten zeigten dabei Sympathie für Kritik
des französischen Präsidenten Hollande am angeblich zu scharfen
Sparkurs à la Merkel. Nun haben sie sich besonnen - das ist gut für
ihr eigenes Land und gut für Europa.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621