(ots) - Urgewald präsentiert heute eine neue
Verbraucherbroschüre zu Kohleinvestitionen deutscher Banken. "Ist
meine Bank ein Klimakiller?" stellt 15 Banken und die Summen, die sie
Kohlekraftwerksbetreibern und Kohlebergbaufirmen zwischen 2005 und
2011 gaben, vor.
Nummer Eins ist die Deutsche Bank mit 11,5 Milliarden Euro. "Von
wegen, die Deutsche Bank übernimmt Mitverantwortung bei der
Bekämpfung des Klimawandels. Tatsächlich heizt sie ihn mit solchen
Finanzierungen weiter an", urteilt Regine Richter, Mitautorin der
Broschüre. Aber auch die UniCredit/HypoVereinsbank (5,2 Milliarden
Euro) und die Commerzbank (4 Milliarden Euro) sind bedeutende
Kohleindustrie-Finanzierer. Die Landesbanken (zusammen 4,5 Milliarden
Euro) sowie die DZ-Bank (930 Millionen Euro) haben durch
Unterstützung der Kohleindustrie den Klimawandel ebenfalls vorwärts
getrieben.
Der Klimawandel ist jedoch nicht das einzige Problem, das die
Kohleindustrie verursacht. Davon berichtet Paul Corbit Brown aus den
amerikanischen Appalachen, wo Kohle durch das Wegsprengen von
Bergspitzen gewonnen wird. "Meine Familie lebt seit Generationen in
den Appalachen, nun wird meine Heimat für den Kohleabbau zerstört.
Hunderte Berge sind schon verschwunden und klare Bäche wurden zu
giftigen Kloaken. Diese Art von Kohleabbau ist ein Verbrechen. Die
Banken, die sich daran beteiligen, machen sich mitschuldig", so
Corbit Brown.
Für großflächige Naturzerstörung ist auch Coal India
verantwortlich, weltgrößter Kohleproduzent, dessen Börsengang die
Deutsche Bank mit betreut hat. Rittwick Dutta, Umweltanwalt aus
Indien, vertritt Menschen, die unter den Aktivitäten von Coal India
leiden. "In Jharkand wurden allein im letzten Jahr 65 Coal India
Minen stillgelegt, weil sie ohne rechtliche Genehmigung betrieben
wurden, ein immer wiederkehrendes Problem. Unsachgemäße
Bergbaupraktiken zerstören ganze Landstriche. Und wenn Coal India
weitere Kohlereserven erschließt, wird über eine Million Hektar
Wald zerstört. Der Firma durch den Börsengang zu weiterem Geld zu
verhelfen wie die Deutsche Bank das gemacht hat, ist
unverantwortlich", erklärt Dutta.
Die urgewald Verbraucherbroschüre stellt jedoch nicht nur die
Klimafrevel der großen Banken vor, sondern verweist auf vorhandene
Alternativen. "Niemand muss bei einer Klimakillerbank bleiben",
erklärt Barbara Happe, Mitautorin der Veröffentlichung. Sie hat die
Umweltregeln der Alternativbanken geprüft und stellt fest, dass Kohle
bei EthikBank, GLS, Umweltbank oder Triodos faktisch ein Tabu ist.
"Ist meine Bank ein Klimakiller?" über www.urgewald.de
Pressekontakt:
Regine Richter 0170-2930725