(ots) - PwC Low Carbon Economy Index:
CO2-Intensität müsste für Zwei-Grad-Ziel global um durchschnittlich
5,1 Prozent jährlich sinken / Reduktion in 2011 lag bei 0,7 Prozent /
Deutschland zählt zu den Vorreitern beim Klimaschutz
Die Welt muss sich auf einen beschleunigten Klimawandel
einstellen. Das Ziel, die globale Erwärmung auf zwei Grad Celsius zu
beschränken, rückt in weite Ferne, wie der "Low Carbon Economy Index
2012" der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC zeigt.
Die Studie untersucht jährlich die Entwicklung der CO2-Emissionen in
den G20-Ländern im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung. "Sollte sich
der gegenwärtige Trend bei den Schadstoffemissionen fortsetzen, ist
eine Erderwärmung um sechs Grad Celsius in diesem Jahrhundert
wahrscheinlich. Nur ein radikales Umdenken in Politik und Wirtschaft
kann diese Entwicklung noch aufhalten", warnt Michael Werner,
verantwortlicher Partner für den Bereich Sustainability Services bei
PwC in Deutschland.
Globale Klimaschutzaktivitäten reichen nicht aus
Die CO2-Emissionen legten nach PwC-Berechnungen in den G20-Ländern
zwischen 2010 und 2011 im Durchschnitt um 3,0 Prozent zu, während die
Wirtschaftsleistung um 3,7 Prozent stieg. Die CO2-Intensität, also
das Verhältnis von CO2-Emissionen zu realem Bruttoinlandsprodukt,
sank in 2011 gegenüber dem Vorjahr lediglich um 0,7 Prozent. So
konnte zwar der negative Trend von 2010 umgekehrt werden, als die
Emissionen stärker wuchsen als die Wirtschaft. "Die Anstrengungen
reichen aber bei Weitem nicht aus, um die Erderwärmung auf zwei Grad
Celsius zu begrenzen", betont Werner. Dazu müsste der CO2-Ausstoß im
Verhältnis zum realen Bruttoinlandsprodukt bis 2050 im Schnitt um 5,1
Prozent pro Jahr zurückgehen, so die PwC-Prognose. Das ist ein Wert,
der in den vergangenen 50 Jahren nie erreicht wurde. Zwischen 2000
und 2011 fiel die CO2-Intensität im Schnitt nur um 0,8 Prozent pro
Jahr.
"Die Lage ist alarmierend. 'Business as usual' ist keine Option.
Gefragt sind technologische Innovationen, die mit großen
CO2-Einsparungen und einer steigenden Energieeffizienz verbunden
sind", erklärt Werner.
Bei langfristigen Investments zum Beispiel in die Infrastruktur
sollten gerade in Küstennähe oder niedrig gelegenen Regionen
pessimistischere Klimaszenarien bei der Planung eine größere Rolle
spielen als das bisher der Fall ist. Unternehmen müssen sich auf
starke Wetterschwankungen und Unwetter einstellen, die ihre Geschäfte
erheblich belasten können. Das kann auch Störungen in der Lieferkette
(Supply Chain) zur Folge haben und zu massiven Ausfällen in der
Produktion führen. Davon sind vor allem Branchen mit hoher
Abhängigkeit von Wasser und Energie betroffen. "Die Unternehmen
müssen ihr Risikomanagement der neuen Realität anpassen. Sie sollten
sich mit den unterschiedlichen Klimaszenarien beschäftigen und
entsprechend Vorsorge treffen", rät Werner.
CO2-Emissionen steigen in den Schwellenländern deutlich, sinken
dagegen in den G7-Ländern
Deutschland zählte 2011 zu den Vorreitern in Sachen Klimaschutz.
Die CO2-Emissionen sanken absolut um 3,6 Prozent. Dazu trug auch der
milde Winter bei. Die CO2-Intensität ging hierzulande sogar um 6,4
Prozent zurück. Nur in Frankreich fiel dieser Rückgang mit 7,7
Prozent und in Großbritannien mit 7,0 Prozent stärker aus. Allerdings
müsste Deutschland als Beitrag zum Zwei-Grad-Ziel die CO2-Intensität
bis 2050 jährlich um 5,2 Prozent senken.
Während in den G7-Ländern die absolute Höhe der CO2-Emissionen
2011 um zwei Prozent sank, stieg sie in den sieben wichtigsten
Schwellenländern E7 um 7,4 Prozent. So legten in China die
CO2-Emissionen um 9,4 Prozent zu, die CO2-Intensität nahm um 0,2
Prozent zu. Um seinen Beitrag zum Zwei-Grad-Ziel zu leisten, müsste
China die CO2-Emissionen im Verhältnis zum realen
Bruttoinlandsprodukt bis 2050 um jährlich 6,1 Prozent senken.
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