(ots) - Ohne Alternative
Neuer Höhepunkt im griechischen Schulden-Drama: Das Parlament
entscheidet heute über ein weiteres hartes Sparprogramm. Es bedeutet
schmerzhafte Einschnitte für Millionen von Menschen - für
Beschäftigte ebenso wie für Pensionäre und Rentner. Die Proteste sind
allzu verständlich. Allein: Alternativen gibt es nicht.
Das Land ist so katastrophal herabgewirtschaftet worden, und es
hängt so stark am Tropf seiner Geldgeber, dass es aus eigener Kraft
nicht wieder auf die Beine kommen kann. Folglich haben die Griechen
keine andere Wahl, als sich den strikten Vorgaben der Gläubiger zu
beugen. Nur mit ihrer Hilfe kann ein geordneter Neustart gelingen.
Das Böse an der aktuellen Situation ist freilich, dass auch nach
drei Krisenjahren unklar ist, wann es wieder bergauf geht für die
Griechen. Dass sie exzessiv über ihre Verhältnisse gelebt haben und
sparsamer haushalten müssen, ist klar. Doch darf auch bei dieser
Operation nicht übertrieben werden.
Schon jetzt beträgt die Arbeitslosenquote 25 Prozent, unter den
jungen Leuten sogar 55 Prozent. Dieser Trend, der zu schweren
sozialen Unruhen führen kann, darf nicht weiter verstärkt werden. Die
Etatsanierung muss deshalb ergänzt werden durch Anreize für
Investitionen in Griechenland, damit neue Jobs entstehen. Bleiben die
Sanierer dagegen bei ihrem einseitigen Sparkurs, wird es auf lange
Sicht mehr Schaden als Nutzen geben.
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