(ots) - Im Jahr 2011 ging in Deutschland der Anteil der
Empfängerinnen und Empfänger sozialer Mindestsicherungsleistungen an
der Gesamtbevölkerung erneut zurück. Wie das Statistische Bundesamt
(Destatis) mitteilt, erhielten zum Jahresende 2011 rund 7,3 Millionen
Menschen und damit 8,9 % der Bevölkerung Transferleistungen zur
Sicherung ihres Lebensunterhalts. Das ist der niedrigste Wert seit
der erstmaligen Berechnung im Jahr 2006.
Die Inanspruchnahme von Leistungen der sozialen Mindestsicherung
sank gegenüber 2006 in allen Bundesländern: Am stärksten war der
Rückgang in Mecklenburg-Vorpommern. 2006 waren dort 17,8 % der
Bevölkerung auf soziale Mindestsicherungsleistungen angewiesen, 2011
waren es 13,7Â %.
Wie in den Vorjahren war die Quote zum Jahresende 2011 in Berlin
am höchsten (18,9 %) und in Bayern am niedrigsten (4,3 %).
Die Transferleistungen der sozialen Mindestsicherungssysteme sind
finanzielle Hilfen des Staates, die zur Sicherung des grundlegenden
Lebensunterhalts dienen. Dazu zählen folgende Leistungen:
- Arbeitslosengeld II/Sozialgeld nach dem Zweiten Buch
Sozialgesetzbuch (SGB II "Grundsicherung für Arbeitsuchende"; so
genanntes Hartz IV),
- Laufende Hilfe zum Lebensunterhalt außerhalb von Einrichtungen
nach dem SGBÂ XIIÂ "Sozialhilfe",
- Laufende Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung nach
dem SGBÂ XIIÂ "Sozialhilfe",
- Regelleistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG)
und
- Leistungen der Kriegsopferfürsorge nach dem
Bundesversorgungsgesetz (BVG).
Die Empfängerzahlen der einzelnen Leistungen der sozialen
Mindestsicherung entwickelten sich in den vergangenen Jahren
unterschiedlich. So ging die Anzahl der Empfängerinnen und Empfänger
von Grundsicherung nach dem SGB II ("Hartz IV") - die größte
Empfängergruppe sozialer Mindestsicherungsleistungen - zum
Jahresende 2011 gegenüber 2006 um 16,0 % auf rund 6,1 Millionen
Personen zurück.
Die Inanspruchnahme von Mindestsicherungsleistungen im Rahmen der
Sozialhilfe nach dem SGBÂ XII ("Hilfe zum Lebensunterhalt" und
"Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung") stieg im gleichen
Zeitraum um 24,7 % auf über 952 000 Personen an.
Detaillierte Daten für die Berichtsjahre 2006 bis 2010 enthält die
Gemeinschaftsveröffentlichung "Soziale Mindestsicherung in
Deutschland 2010" der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder.
Sie ist unter www.destatis.de unter "Publikationen" im Bereich
Soziales abrufbar.
Die vollständige Pressemitteilung (inklusive PDF-Version) mit
Tabelle sowie weiteren Zusatzinformationen und -funktionen, ist im
Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter
www.destatis.de/presseaktuell zu finden.
Weitere Auskünfte gibt:
Johannes Proksch, Telefon: (0611) 75-8705, www.destatis.de/kontakt
Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Pressestelle
E-Mail: presse(at)destatis.de