(ots) - // Der Umsatz des größten Wirtschaftszweiges
in Rheinland-Pfalz wird 2012 gegenüber 2011 voraussichtlich wachsen.
Die Gewinne fallen wegen steigender Rohstoff- und Energiekosten aber
geringer aus. Für die kommenden Monate rechnen die Chemieunternehmen
mit einem stagnierenden Inlandsgeschäft und Nachfrageschwächen in den
Abnehmerbranchen.
"Noch machen unsere Mitgliedsunternehmen gute Geschäfte, aber wir
bewegen uns in einem schwierigen Umfeld mit hohen Risiken", sagte
Hans-Carsten Hansen, Vorsitzender der Chemieverbände Rheinland-Pfalz,
in der heutigen Pressekonferenz.
Zwischen Januar und August 2012 verzeichnete die Chemie in
Rheinland-Pfalz einen Umsatz von 19,3 Milliarden Euro und damit ein
Umsatzplus von 7,6 Prozent. Getragen wurde das Wachstum maßgeblich
vom Auslandsgeschäft. Die Inlandsumsätze waren im Verlaufe des Jahres
hingegen rückläufig. Hansen machte auch klar, dass aufgrund
steigender Kosten die Erträge nicht im gleichen Maße wie der Umsatz
gestiegen sind. In einer internen Befragung gaben 40 Prozent der
Mitgliedsunternehmen an, bereits einen konkreten negativen Einfluss
der Eurokrise auf ihr Geschäft zu spüren.
Trendumfrage zeigt keine Dynamik für 2012 "Wir sehen in diesem
Jahr ganz deutlich, dass die Schere zwischen Umsatz und Produktion
weit auseinandergeht: Dem Umsatzplus steht ein Minus in der
Produktion von vier Prozent gegenüber", so Hansen. So konnten einige
Unternehmen im Ausland von Währungseffekten profitieren, andere
konnten gestiegene Rohstoffpreise am Markt weitergeben. Ein echtes
Nachfragewachstum gibt es aber nicht. Dies zeigt sich auch am Index
der Auftragseingänge, der von Januar (83,9) bis August (76,0) spürbar
gesunken ist. Dieses Bild spiegelt sich auch in den Betrieben wieder.
Mit der aktuellen Auftragslage sind rund sechs von zehn der befragten
Unternehmen unzufrieden. Insgesamt wird für 2012 keine Dynamik
erwartet.
Wachsende Beschäftigung
Auch wenn sich die wirtschaftlichen Aussichten weltweit nicht
verbessert haben - auf die Beschäftigtenzahlen hat sich das noch
nicht ausgewirkt. Im Berichtszeitraum stieg die Zahl der Mitarbeiter
in der rheinland-pfälzischen chemischen Industrie um 3,4 Prozent.
Ende August waren 44.828 Menschen in der Chemie beschäftigt. Gut 70
Prozent der befragten Betriebe gaben in der Konjunkturumfrage an, den
Personalbestand auch im nächsten Jahr halten oder ausbauen zu wollen.
Stagnierendes Inlandsgeschäft und Nachfrageschwächen in 2013
"Gegen Ende des Jahres bauen die Abnehmer der chemischen Industrie in
der Regel ihre Lager ab. Daher rechnen wir nicht damit, dass die
Aufträge in den nächsten Monaten noch stark nach oben gehen werden",
so Hansen. Für das kommende Jahr gehen die Chemieverbände weiter von
einer verhaltenen Nachfrageentwicklung aus. Viele
Industrieunternehmen werden aufgrund der unsicheren Weltwirtschaft
ihre Lagerbestände knapp halten und die eigene Produktion drosseln.
Das bekommt die Chemie als Hersteller von Vorleistungsgütern
besonders zu spüren. Dies bedeutet, dass wir mit einem schwachen
Wachstum des Inlandsgeschäftes rechnen müssen. Auch das
Europageschäft wird 2013 für die Chemiebetriebe wenig Dynamik haben.
Der Export wird dennoch eine wichtige Säule der Geschäfte bleiben.
Pressekontakt:
Chemieverbände Rheinland-Pfalz
Tobias Göpel
Telefon: 0621 520 56 27
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