PresseKat - Schisma! - Die Musik der drei Päpste um 1400 - Workshop zur mittelalterlichen Musik auf BURG FÜRST

Schisma! - Die Musik der drei Päpste um 1400 - Workshop zur mittelalterlichen Musik auf BURG FÜRSTENECK

ID: 75765

Mit den "Resonanzen des Mittelalters" beginnt die Akademie BURG FÜRSTENECK im Landkreis Fulda in Hessen vom 15. Mai bis 17. Mai 2009 eine neue musikalische Seminarreihe. Zukünftig soll jährlich bestimmten historischen Ereignissen oder wichtigen mittelalterlichen Zentren und dem Nachklang der damit verbundenen überlieferten Alten Musik nachgespürt werden. Die erste "Resonanz" lässt die Frühe Musik an den Höfen der drei Päpste in der aufregenden Zeit des kirchlichen Schismas um das Jahr 1400 lebendig werden. Die Leitung des Workshops übernehmen die Spezialisten für die Musik des Mittelalters Els Janssens, Marc Lewon und Uri Smilansky.

(firmenpresse) - Zwietracht und Uneinigkeit, ob in religiösen Fragen oder auf politischem Parkett, führten im Mittelalter zu ständiger Abspaltung und Parteienbildung, gegenseitigen Exkommunikationen und verbitterter Gegnerschaft um die geistliche Führung: Wer war rechtmäßiger Hirte für die „Schafe“? Kaum ein Ereignis aber schuf tiefere Gräben zwischen den beteiligten Parteien, kaum eine Begebenheit war beherrschender und traumatischer für die mittelalterliche Gesellschaft als das große abendländische Schisma, die „Kirchenspaltung“ 1378 bis 1417. Zunächst wetteiferten zwei, später drei Päpste um die Vorherrschaft und nutzten nach allen Regeln der Kunst religiöse, ökonomische, militärische und politische Tricks, um ihre Positionen zu stärken und ihre „Mitbewerber“ zu verleumden. Es gab keine Regeln, nichts galt als heilig. Ein gewaltiger Kampf um Führerschaft und Macht wurde im Namen der Religion von starken Persönlichkeiten ausgefochten. Nichts würde jemals wieder so sein wie es einst war...

Im 14. Jh. erfuhr der Stand des Berufskomponisten und -musikers eine beachtliche Image-Aufwertung und Musik wurde zusehends in den Dienst der feierlichen Zurschaustellung von Macht gestellt. Jeder Papst bemühte sich, die besten Musiker seiner Zeit in seiner Kapelle zu versammeln, neue liturgische und weltliche Kompositionen für seinen Hof zu schaffen und damit die Rechtmäßigkeit seiner Herrschaft in ganz Europa auch musikalisch zu demonstrieren und zu festigen. Komponisten fügten sich diesen Bedürfnissen bereitwillig und wechselten regelmäßig die Seiten, je nachdem welcher Hof gerade die besten Bedingungen bot. Mit dem vorliegenden Kursprogramm folgen wir den Lebenswegen dieser Musiker und Komponisten und ihrer Arbeit.

Die Teilnehmer/innen werden sich zunächst im Plenum treffen, um sich einen Überblick über die historische, politische und kulturelle Atmosphäre der Zeit zu verschaffen, in der das Schisma stattfand, und so eine einheitliche musikalische Grundlage für die Arbeit mit der Musik dieser Epoche zu erhalten. Danach werden die Gruppen für die drei päpstlichen Kapellen eingeteilt: Els Janssens, die sich der Römischen Kurie widmet mit einem virtuos verzierten späten Trecento-Repertoire; Uri Smilansky, der den Hof von Avignon anführt, der sich der Aufführung von Werken des komplexen Ars Subtilior-Stils annimmt; und Marc Lewon, der die beiden anderen schmähend den Blick der Pisa-Fraktion auf einen eben neu-entstehenden, schlichteren und „internationalen“ Stil lenkt – eine musikalische Richtung, die gegen Ende des Schismas an Fahrt gewinnt und schließlich in das Repertoire der sogenannten „burgundischen Chanson“ münden wird. Der Kurs wird wieder im Plenum schließen, und jede Fraktion wird die Ergebnisse ihrer Arbeit den anderen präsentieren – die drei Dozenten werden diese musikalische Vorstellung um einige Beispiele bereichern.






Der Kurs richtet sich in erster Linie an erfahrene Musiker/innen, die ihr Instrument oder ihre Stimme sicher beherrschen. Notenkenntnisse sind Vorraussetzung, vom Blatt spielen zu können, erleichtert die Kursteilnahme. Ein Teil des Repertoires wird vor Kursbeginn zur Verfügung gestellt.

Besonders willkommen sind die eher „leiseren“ historischen Instrumente, also Lauten, Fideln, Harfen, Flöten und Ähnliches…. und natürlich Gesangsstimmen. Aber auch mit modernen Instrumenten ist eine Teilnahme möglich. Die lauten Instrumente der „Alta Capella“, also Schalmeien, Dudelsack etc., sind hier leider weniger geeignet. Bitte machen Sie mit der Anmeldung unbedingt Angaben zu Ihrem Instrument und Ihren Spielerfahrungen. Im Zweifelsfall bitte anfragen.

Alle drei Referenten sprechen deutsch. Uri Smilansky wird nach Absprache ggf. teilweise englisch unterrichten, um sich nuancenreicher ausdrücken zu können. Marc Lewon spricht auch englisch, Els Janssens auch fließend englisch, flämisch und französisch. Die drei Referenten gelten als Koryphäen in Theorie und Praxis der mittelalterlichen Musik.

Weitere Informationen und Anmeldung unter:
http://www.burg-fuersteneck.de/kultur/kurs_3139.htm


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Datum: 10.03.2009 - 10:02 Uhr
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Klassische Musik


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