(ots) - Mehr Matsch, mehr Miteinander
Dass der Chef eines großen Softwareunternehmens den Einsatz von
Computern in Kindergärten und Grundschulen preist, überrascht nicht,
schließlich will er seine Produkte möglichst früh am Markt
platzieren. Der Vortrag von Microsoft-Chef Steve Ballmer über die
neue Sprachlernsoftware seines Hauses zeigt damit einmal mehr, wie
raffiniert Unternehmen einen Bedarf suggerieren, der möglicherweise
gar nicht besteht.
Nun lässt sich nicht von der Hand weisen, dass es um die
Sprachkenntnisse vieler Schüler tatsächlich schlecht bestellt ist.
Gerade Kinder mit Migrationshintergrund oder aus bildungsfernen
Schichten tun sich oft schwer mit der deutschen Sprache, und haben
deshalb, wenn nicht frühzeitig gegengesteuert wird, zeitlebens
Nachteile.
Doch ist nun ein Computerprogramm die Lösung? Nein. Es kann
allenfalls ein Werkzeug sein. Denn einerseits geraten Kinder
heutzutage zwangsläufig mit Neuen Medien in Kontakt, kommen also
nicht umhin, den Umgang früher oder später zu erlernen. Andererseits
aber ersetzt kein noch so kindgerechtes Programm oder Gerät das echte
Fühlen und Begreifen, durch das Kinder ihre Welt verstehen. Computer
sind kein Teufelswerk, aber sie müssen besonnen und mit kompetenter
Begleitung eingesetzt werden. Vor allem aber gilt auch: Kinder
gehören gemeinsam an die frische Luft. Mehr Matsch, mehr Miteinander
- auch das hilft, sich auszudrücken und einander zu verstehen.
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