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Analysten/Analyse, Aktie, Research, Kaufen
Utl.: Comment (ISIN: DE000A0JRU67 / WKN: A0JRU6)
Hamburg (euro adhoc) - mybet hat gestern die Q3 Zahlen berichtet und
die Guidance leicht gesenkt. Für das laufende GJ 2012 geht der
Vorstand von einem EBIT in der Range von 8 bis 9 Mio. Euro aus
(zuvor: 9 bis 10 Mio. Euro). Die wichtigsten Kennzahlen des Q3 sind
nachfolgend dargestellt:
Der Umsatz stieg um 2% auf rund 15,0 Mio. Euro. In Q3 erzielte mybet
ein EBIT von -1,0 Mio. Euro (VJ: 1,0 Mio. Euro). Die schwächere
Entwicklung ist dabei vor allem auf die folgenden Faktoren
zurückzuführen:
i) Längere Sommerpause der europäischen Fußball-Ligen: Das dritte
Quartal ist wegen der Sommerpause der europäischen Fußball-Ligen von
Juli bis August traditionell schwächer. Dieses Jahr war die
Unterbrechung wegen der EM 2012 dabei noch länger, was sich spürbar
negativ in den Sportwettenumsätzen von mybet ausgewirkt hat. ii)
Schwache Buchmachermarge im September: Im September litt das
Unternehmen aufgrund zahlreicher Favoritensiege unter einer sehr
schwachen Buchmachermarge von knapp 9% (sonst eher 18%). Laut
Unternehmensangaben hat sich diese bereits im Oktober wieder
normalisiert.
iii) Dekonsolidierung des Lottogeschäfts: Im Mai 2012 wurde das
Lottogeschäft verkauft (exkl. der spanischen DIGIDIS) und wird
seither nicht mehr konsolidiert. Der Segmentumsatz ist aus diesem
Grund y-o-y um rund 3 Mio. Euro gesunken. Das EBIT verschlechterte
sich auf -0,98 Mio. Euro (VJ: +1,0 Mio. Euro).
Positiv zu werten ist der starke Anstieg der registrierten und
aktiven Nutzer. Dies deutet darauf hin, dass sich das Umfeld für
Sportwetten nach der Öffnung der Märkte sukzessive verbessert. Zudem
entwickeln sich die Bereiche Casino & Poker (+58,6% y-o-y) und
Pferdewetten (+46% y-o-y) äußerst positiv.
Ausblick positiv - Prognosen dennoch gesenkt
Laut Unternehmen ist das vierte Quartal sehr vielversprechen
angelaufen. Das Schlussquartal ist wegen des engen Spielplans der
europäischen Fußball-Ligen traditionell stark. Im vergangenen Jahr
hat mybet in Q4 ein Segment-EBIT von 1,6 Mio. Euro erzielt.
Wegen des schwachen Ergebnisses in Q3 haben wir unsere Prognosen
dennoch gesenkt (siehe Tabelle auf der ersten Seite). Die
aktualisierten Schätzungen implizieren für das Schlussquartal ein
operatives Ergebnis von 1,5 Mio. Euro. Dies halten wir trotz der
Dekonsolidierung des Lottogeschäfts für erreichbar.
Im Rahmen der Berichterstattung gab mybet zudem bekannt, dass in den
nächsten Jahren 50 bis 60 eigene lokale Wettshops eröffnet werden
sollen (bisher ausschließlich Franchise). Die Investitionen belaufen
sich im Durschnitt auf rund 100-150 Tsd. Euro. mybet erhofft sich
durch den Eigenbetrieb eine Ausweitung der EBIT-Marge. Bisher sind
rund 2/3 des erzielten Holds an die Franchisenehmer geflossen.
Den Rollout der eigenen Shops wird mybet erst dann mit voller
Intensität beginnen, wenn die entsprechenden Glücksspiellizenzen in
den einzelnen Bundesländern vorliegen. Da der Zeitpunkt für den
Erhalt der Lizenzen derzeit noch ungewiss ist, haben wir den Effekt
aus der Umstellung des Shop-Modells daher noch nicht in unseren
Prognosen berücksichtigt.
Fazit: Starkes Q4 erwartet - Zuteilung der Lizenz für Casino und
Poker als Trigger
Die Entwicklung in Q3 blieb ergebnisseitig hinter den Erwartungen
zurück. Folglich haben wir unsere Prognose für das Gesamtjahr
gesenkt. Die Zahlen sind insgesamt dennoch positiv zu werten, da
mybet den Wegfall des profitablen Lottogeschäfts offensichtlich
kompensieren kann.
Die Aktie ist mit einem EV/EBIT von 5,6x für 2013e attraktiv
bewertet. Einen Trigger für den Aktienkurs sehen wir vor allem in der
erwarteten Zuteilung einer Casino & Poker Lizenz in
Schleswig-Holstein. Wir stufen die Aktie weiterhin mit dem Urteil
Kaufen und einem leicht reduzierten Kursziel von 2,10 Euro ein.
+++ Diese Meldung ist keine Anlageberatung oder Aufforderung zum
Abschluss bestimmter Börsengeschäfte. Bitte lesen Sie unseren
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