(ots) - Allensbach-Studie bestätigt Zufriedenheit der
Arbeitgeber mit ehemaligen Hartz IV-Empfängern. Heinrich Alt:
"Potenziale von Arbeitslosen in der Grundsicherung müssen stärker
genutzt werden."
Erstmals in Deutschland hat eine Umfrage unter Arbeitgebern
untersucht, welche Erfahrungen diese mit der Beschäftigung von
ehemaligen Hartz IV-Empfängern gemacht haben. Das Ergebnis ist
positiv: Zwei Drittel der Arbeitgeber aus den Branchen Pflege,
Handwerk und Gastronomie sind zufrieden mit den ehemaligen
Arbeitslosen; jeder Vierte ist sogar sehr zufrieden. Dies zeigt die
repräsentative Umfrage, die das Institut für Demoskopie Allensbach im
Auftrag der Bundesagentur für Arbeit (BA) durchgeführt hat.
"Die Befragung bestätigt, was mir die meisten Arbeitgeber auch in
persönlichen Gesprächen berichten", sagt Heinrich Alt, Vorstand
Grundsicherung der BA. "Ehemalige Hartz IV-Empfänger sind motiviert
und engagiert - auch wenn oder gerade weil ihre Biografien oft Ecken
und Kanten haben. Unternehmer in Deutschland sollten daher ihre
Bedenken beiseite schieben und Menschen aus der Grundsicherung eine
Chance auf Ausbildung und Beschäftigung geben. Die Demografie und der
aufziehende Fachkräftemangel geben uns eine klare Richtung vor. Kein
Talent darf ungenutzt bleiben, Jeder wird gebraucht. Wir brauchen
Unternehmen, die bereit sind, in dem einen oder anderen Fall eine
Herausforderung anzunehmen. Die Umfrage zeigt, es lohnt sich", so Alt
weiter.
Zu der Einschätzung, dass es in der eigenen Branche einen
Arbeitskräftemangel gibt, kommen rund 80 Prozent der befragten
Arbeitgeber. Jeder zweite aus dieser Gruppe schätzt, dass dem
Arbeitskräftemangel mit der Beschäftigung von ehemaligen
Langzeitarbeitslosen erfolgreich entgegengewirkt werden kann.
Weiterhin zeigt die Studie, dass drei Viertel der Unternehmen
ehemalige Hartz IV-Empfänger als teamfähig, flexibel, zuverlässig,
motiviert und qualifiziert bewerten. Genauso viele der Befragten
gaben an, dass sie aufgrund ihrer Erfahrungen auch zukünftig wieder
Arbeitslose aus der Grundsicherung einstellen würden.
Mehr als die Hälfte der befragten Arbeitgeber erkennt keine
nennenswerten Unterschiede zwischen der Arbeit ehemaliger Hartz
IV-Empfänger und der Leistung der Kollegen.
Wie weit verbreitet Vorurteile gegenüber Hartz IV-Empfängern in
der Gesellschaft jedoch immer noch sind, hatte eine
Allensbach-Umfrage im Auftrag der BA erst Oktober dieses Jahres
gezeigt.
"Hartz IV-Empfängern hängt oft ein vermeintlicher Makel an, der
die Vermittlung in Arbeit erheblich erschwert. Dabei zeigen unsere
Analysen und auch die Erfahrungen der Arbeitgeber, dass sie oft
besonders motiviert sind und eine zweite Chance verdienen. Wir müssen
weg von pauschalen Vorurteilen und Vorbehalten", sagt Heinrich Alt.
Aus diesem Grund führt die BA auch in diesem Jahr die
Jobcenter-Kampagne "Ich bin gut" fort, bei der die Motivation und das
Engagement von Arbeitslosen im Mittelpunkt stehen. Die Kampagne wurde
2011 gestartet und erzählt Erfolgsgeschichten ehemaliger Hartz
IV-Empfänger und die ihrer heutigen Arbeitgeber.
Im Rahmen der repräsentativen Umfrage "Erfahrungen mit Hartz
IV-Empfängern", die das Institut für Demoskopie Allensbach im Auftrag
der BA durchgeführt hat, wurden insgesamt 306 Betriebe aus den
Branchen Pflege, Handwerk und Gastronomie befragt - alle hatten in
den vergangenen fünf Jahren Hartz IV-Empfänger eingestellt.
Alle Zahlen und Fakten finden Sie unter: http://www.arbeitsagentur
.de/nn_26976/Navigation/zentral/Presse/Presseinformationen/Presseinfo
rmationen-Nav.html
Oder besuchen Sie die Website zur Kampagne "Ich bin gut" unter:
www.jobcenter-ichbingut.de. Hier finden Sie ebenfalls die Umfrage zu
den "5 größten Irrtümer über Hartz IV-Empfänger".
Informationen zum Hörfunkservice der Bundesagentur für Arbeit
finden Sie im Internet unter www.ba-audio.de.
Pressekontakt:
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