(ots) - Im Jahr 2011 wünschten sich rund 3,7 Millionen
Erwerbstätige im Alter von 15 bis 74 Jahren mehr Arbeit, während
zugleich knapp 1 Million Erwerbstätige weniger arbeiten wollte. Wie
das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, möchten - nach
Ergebnissen der Arbeitskräfteerhebung - Unterbeschäftigte ihre
Wochenarbeitszeit dabei durchschnittlich um 11,5 Stunden erhöhen,
Überbeschäftigte um durchschnittlich 11,7 Stunden reduzieren. Damit
wollten unterm Strich deutlich mehr Erwerbstätige länger als kürzer
arbeiten.
Aus den Arbeitszeitwünschen der Unter- und Überbeschäftigten
ergibt sich 2011 per Saldo ein ungenutztes Arbeitspotenzial von knapp
31,6 Millionen Arbeitsstunden pro Woche. Dieses ungenutzte Potenzial
entspräche - rein rechnerisch - rund 790 000 Vollzeitstellen von
jeweils 40 Wochenstunden oder 2,2 Prozent der gewöhnlich pro Woche
geleisteten Arbeitsstunden.
Von den insgesamt 3,7 Millionen unterbeschäftigt Erwerbstätigen
übten knapp 2 Millionen eine Teilzeit- und immerhin 1,7 Millionen
eine Vollzeittätigkeit mit mindestens 32 Wochenstunden aus.
Unterbeschäftigte in Teilzeit wollten ihre Wochenarbeitszeit um
durchschnittlich 15,5 Stunden erhöhen, Unterbeschäftigte in Vollzeit
um 6,9 Stunden.
Unterbeschäftigung bei einer Vollzeittätigkeit ist - anders als
die Unterbeschäftigung der Teilzeittätigen - eine Männerdomäne. Von
den 1,7 Millionen Unterbeschäftigten in Vollzeit sind knapp 1,3
Millionen männlich, während 1,4 Millionen der knapp 2,0 Millionen
Unterbeschäftigten in Teilzeit weiblich sind.
Überbeschäftigt Erwerbstätige sind überwiegend in einer
Vollzeitbeschäftigung (848 000 von 929 000) und wollen ihre
Wochenarbeitszeit um durchschnittlich 12,1 Stunden verringern.
Erwerbstätige, die bereits eine Teilzeittätigkeit ausüben und dennoch
überbeschäftigt sind, würden durchschnittlich eine um 7,8 Stunden
reduzierte Wochenarbeitszeit bevorzugen.
Definitionen von Unterbeschäftigung und Überbeschäftigung:
Unterbeschäftigte sind Erwerbstätige, die den Wunsch nach
zusätzlichen Arbeitsstunden haben und für diese auch zur Verfügung
stehen. Dieser Wunsch wird in der Arbeitskräfteerhebung 2011 über die
folgenden zwei Fragen ermittelt: * "Würden Sie gerne mit entsprechend
höherem Verdienst Ihre normale Wochenarbeitszeit erhöhen?" * "Könnten
Sie innerhalb der nächsten 2 Wochen beginnen, mehr Stunden als bisher
zu arbeiten?"
Überbeschäftigte sind Erwerbstätige, die den Wunsch haben, ihre
Arbeitsstunden zu reduzieren und dafür ein verringertes Einkommen
hinnehmen. In der Arbeitskräfteerhebung 2011 lautet die zugehörige
Frage: * "Würden Sie gerne mit entsprechend niedrigerem Verdienst
Ihre normale Wochenarbeitszeit verringern?"
Die vollständige Pressemitteilung (inklusive PDF-Version) mit
Tabelle sowie weiteren Zusatzinformationen und -funktionen, ist im
Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter
www.destatis.de/presseaktuell zu finden.
Weitere Auskünfte gibt:
Dr. Martina Rengers,
Telefon: (0611) 75-4271,
www.destatis.de/kontakt
Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
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