(ots) - Die Verhandlungen über den Kassenzwangsabschlag
zwischen dem Deutschen Apothekerverband (DAV) und dem Spitzenverband
der Gesetzlichen Krankenkassen (GKV) gehen an diesem Mittwoch in ihre
zweite Runde. "Deutschlands Apothekerinnen und Apotheker schauen
dieser Tage gespannt nach Berlin, denn für viele sind diese
Verhandlungen überlebenswichtig", so DAV-Chef Fritz Becker: "Wegen
eines nur unzureichend erhöhten Fixums und trotz der Zusage der
Politik, die Nacht- und Notdienstversorgung künftig besser zu
honorieren, klafft hier eine eklatante Lücke." Schließlich sei das
Apothekenhonorar neun Jahre lang eingefroren gewesen, so Becker.
Von dem Honorar, das ein Apotheker für eine abgegebene
verschreibungspflichtige Arzneimittelpackung erhält, führt er einen
Abschlag an die GKV ab - dieser wurde für die Jahre 2011 und 2012 als
Sondersparbeitrag der Apotheker auf 2,05 Euro erhöht. "Eine
dauerhafte Unterfinanzierung der Apotheken durch die Krankenkassen
kann letztlich nur eine Leistungseinschränkung für die Versicherten
bedeuten", sagt Becker. "In einer alternden Gesellschaft ist ein
wohnortnahes Netz von unabhängigen Apotheken kein Luxus, sondern
Pflicht. Deshalb fordern wir Vergütungsgerechtigkeit." Für Becker
heißt das: "Der Abschlag muss deutlich abgesenkt werden."
Die neuesten Zahlen aus dem dritten Quartal belegen: Der
Apothekenschwund geht weiter - derzeit gibt es nur noch 21.010
Apotheken bundesweit (Stand: 30.9.2012). Bis Jahresende dürfte diese
Zahl sogar noch unter den Schwellenwert von 21.000 fallen - das wären
300 Apotheken weniger als ein Jahr zuvor (Ende 2011: 21.238). Damit
wäre der niedrigste Stand seit 1994 erreicht. Derzeit schließen pro
Woche sechs Apotheken. Regional betrachtet ergibt sich folgendes
Bild: Nordrhein-Westfalen als größtes Land musste -65 Schließungen
verkraften. Dahinter folgt zunächst Baden-Württemberg (-45), dann
erst Bayern (-27). Auf Platz vier steht Niedersachsen mit -25
Schließungen. Den fünften Platz teilen sich Hessen und
Rheinland-Pfalz mit je -18 Schließungen per Saldo.
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