(ots) - 94 Prozent der Entscheider in Kreditinstituten
sehen die Bankenregulierung als größte Herausforderung für die
kommenden drei Jahre. Vor allem Basel III und MaRisk machen ihnen zu
schaffen. Durch die strengeren Auflagen der Regulierer müssen fast
ebenso viele Kreditinstitute (93 Prozent) ihre IT und ihre
Geschäftsprozesse stärker standardisieren. Das zeigt die Studie
"Branchenkompass 2012 Kreditinstitute" von Steria Mummert Consulting
in Zusammenarbeit mit dem F.A.Z.-Institut. Sie wurde in diesem Jahr
bereits zum zehnten Mal durchgeführt.
Die Stimmung hat sich aufgehellt. Nach dem Zehnjahrestief 2011
blicken die Banken in Deutschland und Österreich wieder etwas
zuversichtlicher in die Zukunft. Vor allem unter den Kreditbanken
sind einige Optimisten zu finden - nur 29 Prozent von ihnen glauben
an eine schlechtere Zukunft als in der Gesamtwirtschaft. Insgesamt
haben aber weiterhin die Pessimisten das Sagen: 36 Prozent der
Befragten schätzen die Entwicklung der Bankbranche als schlechter ein
als die der Gesamtwirtschaft. Weitere 27 Prozent halten die Zukunft
für völlig ungewiss.
Dabei sind vor allem schärfere Regulierungen und Bankenaufsicht
Gründe für den weiterhin eingetrübten und unsicheren Ausblick. 94
Prozent der Banken sehen diese Themen als größte Herausforderung für
das eigene Haus. Dies ist der höchste Wert in der zehnjährigen
Historie des Branchenkompasses. Auf den zweiten Platz der
bedeutendsten Schwierigkeiten wählen die Banker Kostenbelastungen.
Drei Viertel der Befragten stehen vor der Aufgabe, Kosten senken zu
müssen. Anschließend folgen erneut gesetzliche Auflagen: 74 Prozent
sehen das unter anderem in MaRisk regulierte Risikomanagement als
Problem der Zukunft vor Vertriebs- und Kundenmanagement. Der
Wettbewerb steht immerhin noch auf dem fünften Rang der Aufgaben.
Unter den Herausforderungen durch stärkere Regulierung hat vor
allem Basel III an Bedeutung gewonnen. 88 Prozent der Banker wählen
die Kapitalrichtlinie auf den ersten Platz der Themen, die
umfangreiche Investitionen im eigenen Institut erfordern. Der Wert
stieg damit im Vergleich zum vergangenen Jahr um 22 Prozentpunkte an.
Auf Platz zwei folgen die neuen Liquiditätskennzahlen (LCR und NSFR)
nach Basel III. Schon zum Start des Branchenkompasses 2002 war Basel
- damals noch in der zweiten Version - beherrschendes Thema. Als
Problem sahen es damals aber nur 23 Prozent. Heute ist Basel III ein
deutlich stärkeres Thema. Die nach der Finanzkrise deutlich
verschärfte Richtlinie steht nun kurz vor ihrem Inkrafttreten zum
Jahresbeginn 2013. Damit jedoch noch nicht genug. Die Branche sieht
sich einem ganzen Strauß von Regulierungen und Gesetzen gegenüber.
Die Ãœberarbeitung von MaRisk (BA) folgt auf Platz drei und bedeutet
für 75 Prozent erhöhten Investitions- und Anpassungsbedarf. Und auch
SEPA und MiFID II erfordern bei etwa jedem sechsten Kreditinstitut
weitere Investitionen.
Die Erfüllung dieser aufsichtsrechtlichen Vorgaben erfordert
derzeit umfangreiche Mittel. Die befragten Entscheider geben an, etwa
18,4 Prozent ihrer Gesamtinvestitionen für das Meldewesen und die
Gesamtbanksteuerung aufwenden zu wollen, bei den Kreditbanken sind es
sogar 20,4 Prozent. Höhere Investitionen tätigen die Unternehmen nur
noch im Vertrieb und Kundenmanagement (29,1 Prozent). Für das
Geschäftsprozessmanagement stehen dagegen mit 16,2 Prozent weniger
Mittel als im Vorjahr zur Verfügung.
Kostendruck und die durch die Regulierungen gestiegenen
Anforderungen an das Meldewesen führen darüber hinaus zu mehr
Bestrebungen in der Standardisierung. 93 Prozent der befragten
Entscheider wollen ihre IT sowie ihre Prozesse standardisieren und
dadurch effizienter machen. Um diese Herausforderung zu meistern,
erwarten 70 Prozent der Befragten, dass kleinere Banken bei IT und
Prozessen stärker mit großen Kreditinstituten kooperieren müssen.
Hintergrundinformationen
Für die Studie "Branchenkompass 2012 Kreditinstitute" von Steria
Mummert Consulting in Zusammenarbeit mit dem F.A.Z.-Institut befragte
forsa im August und September 2012 120 Entscheider aus 120
Kreditinstituten in Deutschland und Österreich. Die Institute gehören
zu den nach ihrer Bilanzsumme größten im Land. Sie repräsentieren die
drei Säulen der deutschen Kreditwirtschaft: Sparkassen,
Genossenschaftsbanken und Kreditbanken. Die Entscheider wurden zu den
Branchentrends sowie zu den Strategien und Investitionszielen bis
2015 interviewt. Befragt wurden jeweils die Vorstandsvorsitzenden,
Vorstandsmitglieder, die Geschäftsführer, die Leiter der
Unternehmensentwicklung, die Leiter von Finanzen und Controlling oder
die Vertriebs- und Marketingleiter. Die Befragungen wurden mit der
Methode des Computer Assisted Telephone Interviewing (CATI)
durchgeführt. Der Branchenkompass erscheint in Deutschland jährlich
seit 2002.
Ãœber Steria Mummert Consulting
Steria Mummert Consulting bietet Business-Services, die unter Einsatz
modernster Informationstechnologie Unternehmen wie Behörden ein
effizienteres und profitableres Arbeiten ermöglichen. Als Teil der
Steria Gruppe verbindet das Unternehmen die tiefgehende Kenntnis der
Geschäftsmodelle seiner Kunden mit einer umfassenden internationalen
Expertise in IT und Business Process Outsourcing. Mit seinem
kooperativen Beratungsstil begleitet Steria Mummert Consulting seine
Kunden bei ihren Transformationsprozessen, stellt so sicher, dass sie
sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren und ihre Erfolgsposition
nachhaltig verbessern können. Das Unternehmen zählt heute zu den zehn
führenden Business Innovation/Transformation Partnern in Deutschland.
20.000 Steria-Mitarbeiter in 16 Ländern stehen hinter den Systemen,
Services und Prozessen, die Tag für Tag die Welt in Gang halten, und
berühren dabei das Leben von Millionen Menschen weltweit. 1969
gegründet, unterhält Steria heute Standorte in Europa, Indien,
Nordafrika und Südostasien. Der Umsatz des Unternehmens betrug im
Jahr 2011 1,75 Milliarden Euro. 21 Prozent* des Kapitals sind im
Besitz der Steria-Mitarbeiter. Die Gruppe, mit Hauptsitz in Paris,
ist an der Euronext Paris gelistet. *Inkl. Trust für
Mitarbeiter-Aktien in UK.
Pressekontakt:
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