(ots) - Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) lehnt
zum jetzigen Zeitpunkt eine längere Auszahlung des Kurzarbeitergeldes
über sechs Monate hinaus ab. "Dafür gibt es derzeit keinen Anlass",
sagte Rösler den Zeitungen der Essener WAZ-Gruppe (Freitagausgaben).
"2008 und 2009 waren wir mit einem massiven Einbruch der
Weltwirtschaft konfrontiert. Trotz der schwächeren wirtschaftlichen
Entwicklung kann derzeit von einer solchen Krise nicht die Rede
sein", fügte Rösler hinzu. Die Bundesagentur für Arbeit sei im
Übrigen "gut aufgestellt, um in der gegenwärtigen Situation mit dem
bestehenden Kurzarbeitinstrument gegensteuern zu können".
Konzerne wie Thyssen-Krupp, Bosch und Infineon haben mittlerweile
zahlreiche Beschäftigte in Kurzarbeit geschickt. Aus der Wirtschaft
mehren sich daher die Rufe nach einer längeren Auszahlung des
Kurzarbeitergeldes über sechs Monate hinaus. Beim Essener
Stahlkonzern Thyssen-Krupp befinden sich nach Unternehmensangaben
derzeit etwa 1800 Beschäftigte in Kurzarbeit. Einigen Hundert von
ihnen drohen ab Februar Probleme, wenn sechs Monate vergangen sind.
Der Betriebsratschef der Thyssen-Krupp-Stahlsparte, Günter Back,
zeigte sich besorgt. Weil kurzfristig keine Besserung auf dem
Stahlmarkt zu erwarten sei, bange er um die Arbeitsplätze seiner
Kollegen, sagte er den Zeitungen der WAZ-Gruppe. Eindringlich
forderte Back eine verlängerte Auszahlung des Kurzarbeitergelds,
möglichst 24 Monate lang. "Dann hätten wir wieder Spielraum", sagte
Back.
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