(ots) - Der Präsident des Arbeitgeberverbandes Pflege,
Thomas Greiner, hat das am heutigen Freitag veröffentlichte und von
ver.di in Auftrag gegebene Gutachten "Die Vollversicherung in der
Pflege" von Prof. Markus Lüngen, Gesundheitsökonom an der Hochschule
Osnabrück, als einen "intensiv zu diskutierenden und absolut
zukunftsweisenden Vorschlag" gewertet. Greiner sagte dazu in Berlin:
"Wenn wir die Pflege zukunftssicher machen und dem rasanten
Demographischen Wandel nachhaltig begegnen wollen, helfen uns
"Häppchen-Lösungen" nicht mehr weiter. An einer
Pflege-Vollversicherung führt mittelfristig kein Weg vorbei. Auch
wenn die Politik dieses heiße Thema vor den Wahlen nicht anfassen
will". Der von Professor Lüngen solide erarbeitete Vorschlag einer
solidarisch finanzierten Vollversicherung, käme einem
Befreiungsschlag für die nächsten Jahrzehnte gleich. Der finanzielle
monatliche Aufwand würde nach Meinung des Arbeitgeberpräsidenten
noch unterhalb eines Fast-Food-Menüs liegen. Nun käme es darauf an,
daß Politik, Versicherungen und die Pflegewirtschaft diesen Vorschlag
ernsthaft und sachlich ausgewogen noch vor den Bundestagswahlen
diskutieren. "Eines ist klar: Es muss deutlich mehr Geld in das
Pflegesystem. Unsere derzeitige Pflegeversicherung ist von der
Politik gut gemeint, erweist sich als immer wenig tragfähig für die
Zukunft. Die steigenden Anforderungen an Qualität und Betreuung
lassen sich mit den heutigen Beiträgen zur Pflegeversicherung nicht
finanzieren. Die Pflegeversicherung muß sich künftig stärker am Model
der Krankenversicherung orientieren", so Thomas Greiner.
Die größten privaten Pflegeunternehmen in Deutschland und der
Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) haben sich im
Jahr 2009 zum Arbeitgeberverband Pflege zusammen-geschlossen. Der
Verband vertritt die sozialen, wirtschaftlichen und tariflichen
Interessen von über dreißig der namhaftesten Unternehmensgruppen der
Pflegewirtschaft. Gemeinsam mit den über 7.500 Unternehmen im bpa
repräsentiert er rund 240.000 Mitarbeiterinnen- und Mitarbeiter. Der
Verband setzt sich für eine zukunftsfähige Gestaltung der Pflege ein.
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