(ots) - Eine alte Frage stellt sich neu
Auch wenn der Konflikt im Nahen Osten uralt ist und seit mehr als
einem halben Jahrhundert immer wieder aufflammt: Dieser neuerliche
Krieg zwischen Israel und Palästina hat eine neue Dimension, denn er
dokumentiert die Neuordnung in der arabischen Welt. Wie bei früherem
Blutvergießen sterben Zivilisten im Bombenhagel, werden ganze
Familien ausgelöscht. Männer, Frauen und Kinder werden in diesem
Konflikt zu Opfern einer krankhaften Gewaltverinnerlichung auf beiden
Seiten. Dass die politischen und ideologischen Führungen dies
befeuern, ist menschenverachtend.
Der Arabische Frühling hat korrupte Diktatoren zu Fall gebracht,
die Israels harten Kurs gegen Palästina gebilligt hatten. Er hat
Gewichte verschoben. Die neuen Machthaber zeigen viel
Selbstbewusstsein. Ägyptens bedeutende Rolle in den Verhandlungen ist
bezeichnend, schließlich ist die Hamas einst aus den Muslimbrüdern
hervorgegangen, die nun in Kairo regieren. Solidarität mit der
radikalen Führung in Gaza, vor der arabischen Revolution standen
dafür nur brutalste Regime wie in Syrien und im Iran ein. Heute ist
das anders. Daraus kann eine Gefahr für Israel entstehen, wenn sich
über Ländergrenzen hinweg ein ausgeprägt islamisches Bündnis bildet.
Die Weichen werden jetzt gestellt, der Westen hat die Gefahr erkannt:
Er bietet sein gesamtes Arsenal an Diplomatie auf. Die Palästinafrage
stellt sich ganz neu.
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