(ots) - 61 Prozent der Bundesbürger sehen drei Jahre nach
Einführung der gesetzlich vorgeschriebenen Beratungsprotokolle keine
erkennbaren Fortschritte bei der Beratungsqualität der Banken. Sieben
von zehn Bundesbürgern glauben, dass die Institute bei den schwarz
auf weiß dokumentierten Anlagegesprächen ihre Formulierungen so
wählen, dass sie im Streitfall abgesichert sind. Die vom Gesetzgeber
für Kunden vorgesehene Transparenz bleibt damit häufig auf der
Strecke. Dies zeigt eine bevölkerungsrepräsentative Umfrage der
Unternehmensberatung Cofinpro unter 1.000 Bundesbürgern.
Die große Mehrheit der Verbraucher wünscht sich in Zukunft mehr
Initiative von den Banken, um von den Vorteilen des
Beratungsprotokolls (§ 34 Abs. 2a, WpHG) zu profitieren. So erwarten
88 Prozent der Kunden von ihrem Bankberater, dass er detailliert über
die gesetzlich vorgeschriebenen Angaben im Beratungsprotokoll
informiert. In der gängigen Praxis setzen die Institute jedoch häufig
zu viel Wissen beim Kunden voraus.
"Das Beratungsprotokoll entwickelt sich bei den Kunden immer mehr
zu einer Visitenkarte des Bankberaters", sagt Melanie Purgar,
Expertin für Vertriebsprozesse bei Cofinpro. "Viele Institute
unterschätzen dabei, dass zu einer qualitativ anspruchsvollen
Anlageempfehlung transparente Erläuterungen zur begleitenden
Mitschrift gehören. Die erste Frage des Beraters sollte daher immer
lauten, ob der Kunde mit dem Beratungsprotokoll vertraut ist oder er
grundlegende Erklärungen zu den Pflichtangaben wünscht. Das schafft
Vertrauen und versetzt den Kunden anschließend in die Lage, sich ein
besseres Urteil über die Beratung zu bilden."
Darüber hinaus wünschen sich die Anleger zusätzliche Sicherheit
durch externe Prüfungen der Beratungsprotokolle. Über 70 Prozent der
Deutschen denken dabei an regelmäßige Kontrollen, beispielsweise
durch Verbraucherorganisationen wie die Stiftung Warentest. "Die
Umfrageergebnisse zeigen, dass die Institute noch immer vor der
Herausforderung stehen, das in der Finanzkrise verloren gegangene
Vertrauen der Anleger zurückzugewinnen. Hierfür bietet sich das
Beratungsprotokoll als wichtiges Kundenbindungsinstrument an. Diese
Potenziale werden von den Banken aktuell jedoch noch nicht voll
ausgeschöpft", sagt Melanie Purgar.
Ãœber Cofinpro (www.cofinpro.de)
Cofinpro unterstützt Deutschlands führende Finanzdienstleister bei
der Verbesserung von Geschäftsprozessen. Zu den Kunden zählen große
private Bankhäuser ebenso wie Sparkassen und genossenschaftlich
organisierte Institute. Gegründet 2007 als mitarbeitergetragene
Aktiengesellschaft beschäftigt die Unternehmensberatung inzwischen
rund 80 Bank- und Technologieexperten. Standorte sind in Berlin,
Frankfurt am Main, Karlsruhe und München.
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