(ots) - Kommt zur Vernunft!
In wenigen Tagen wird der UN-Teilungsplan für Palästina 65 Jahre
alt. Ein israelischer und ein arabischer Staat, die friedlich
nebeneinander existieren, auch mehr als ein halbes Jahrhundert nach
ihrer Formulierung liegt diese Vision angesichts der jüngsten
Eskalation in weiter Ferne. Viel dringlicher ist es jetzt, die
Belange der Not leidenden Zivilbevölkerung in den Vordergrund zu
stellen. Die internationalen Vermittler dürfen auf keinen Fall
aufgeben, sondern müssen sich für einen dauerhaften Frieden
einsetzen. Denn sonst hätten die Kriegstreiber auf beiden Seiten
gewonnen.
Mit dem Anschlag auf einen Bus in der Metropole Tel Aviv hat der
Konflikt eine neue Dimension erreicht. Die Bilder erinnern
erschreckend an die Zeit der brutalen Intifadas, als palästinensische
Selbstmordattentäter regelmäßig Zivilisten mit in den Tod rissen oder
verletzten. Zusätzlich zur Angst vor Raketen vergiftet nun Misstrauen
das Miteinander der Menschen in Israel. Fehl am Platze sind im
Übrigen Kommentare außenstehender Politiker dazu, wer von den
Konfliktparteien wen zuerst angegriffen oder das Recht auf
Verteidigung habe. In diesen Aussagen spiegelt sich nur Sympathie,
nicht die reale Gefechtslage. Im Krisengebiet müssen die politischen
Führungen beider Seiten zwingend damit aufhören, durch polemische
Äußerungen und noch mehr Waffengewalt die Aggression des Gegenübers
zu befeuern. Es sieht allerdings nicht danach aus, als würden sie
langfristig zur Vernunft kommen.
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