(ots) -
Der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) fordert die Regierung und Länder
auf, alles dafür zu tun, damit der Ausbau der angestrebten 780.000
Betreuungsplätze gelingt. "Das 'Schwarzer-Peter-Spiel' zwischen Bund,
Ländern und Kommunen geht eindeutig zulasten der Familien, die sich
auf die Ausbaupläne verlassen und am Ende die Leidtragenden sein
werden", erklärt der ASB-Bundesvorsitzende Knut Fleckenstein im
Rahmen der Eröffnung der ASB-Hauptstadtrepräsentanz am 23. November
2012.
Insbesondere "klamme" Kommunen verhandeln mittlerweile mit so
harten Bandagen, dass die Zu-schüsse für den Kita-Betrieb kaum noch
ausreichen, um kostendeckend arbeiten zu können. Um Kosten zu sparen,
plädieren Kommunen außerdem immer wieder für die Absenkung der
Standards in Kitas, z. B. durch eine Erhöhung der Gruppengröße oder
eine Reduzierung des Platzangebots pro Kind. "Der ASB als freier
Träger von rund 300 Kitas lehnt dies ab. Wir stehen für Qualität in
der frühkindlichen Erziehung", betont ASB-Bundesgeschäftsführer
Christian Reuter. Er weist zugleich auf das Problem des
Fachkräftemangels unter Erzieherinnen und Erziehern hin. "Bereits
heute ist der Personalmangel in ASB-Kitas so präsent, dass neue
Stellen nicht besetzt werden können."
Der Fachkräftemangel wird durch die Einführung des
Betreuungsgeldes noch verschärft, weil es Frauen dazu verleitet, auf
eine Erwerbstätigkeit zu verzichten. Statt in das Betreuungsgeld muss
der Staat vielmehr in die Vereinbarkeit von Familie und Beruf
investieren, um Eltern eine Höchstmaß an Flexibilität in der
Kinderbetreuung zu ermöglichen, fordert der ASB.
"Die Gesellschaft kann es sich nicht leisten, auf das Potenzial
junger Frauen zu verzichten. Unternimmt die Politik nicht alles, um
das angestrebte Ausbau-Ziel von 780.000 Kita-Plätzen bis 2013 zu
erreichen, macht sie sich unglaubwürdig und lässt Eltern und deren
Kinder, die sich auf dieses Versprechen verlassen haben, im Stich",
unterstreicht ASB-Bundesgeschäftsführer Christian Reuter.
Die von der Regierung am 20. November 2012 bereitgestellten
zusätzlichen Mittel in Höhe von 580 Millionen Euro sind erneut nur
ein Tropfen auf den heißen Stein. Bei derzeitigen Investitionskosten
von ca. 19.000 Euro pro Betreuungsplatz könnte mit den zusätzlichen
Mitteln der Bau von lediglich 600 Kindertagesstätten gefördert
werden.
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