(ots) - "Die internationale Staatengemeinschaft muss in
Doha einen neuen Versuch starten, um die prognostizierte Aufheizung
der Erdatmosphäre um zwei Grad oder mehr zu verhindern. Gelingt das
nicht, werden sich extreme Wetterereignisse wie Ãœberschwemmungen und
Dürren häufen, mit fatalen Folgen für viele Millionen Menschen",
sagte Hubert Weiger, Vorsitzender des Bund für Umwelt und Naturschutz
Deutschland (BUND) vor Beginn der Weltklimakonferenz in Katar.
Es reiche nicht, sich auf den bereits zugesagten
CO2-Emissionsreduktionen einiger weniger Staaten auszuruhen. In Doha
müssten sowohl ein Kyoto-Nachfolge-Abkommen für die nächsten Jahre
als auch die Grundlagen für einen neuen internationalen
Klimaschutzvertrag für die Zeit nach 2020 vereinbart werden. Zunächst
gehe es darum, dass die EU, Australien, Schweiz, Norwegen und weitere
Industriestaaten CO2-Minderungsziele vereinbarten, die ab 2013 in
einer zweiten Verpflichtungsperiode des Kyoto-Protokolls erreicht
werden müssten.
Weiger: "Der internationale Klimaschutz muss endlich vorankommen.
Damit die globale Erwärmung in Grenzen bleibt, müssen sich viel mehr
Staaten als bisher CO2-Reduktionsziele setzen. Ziel muss es sein,
weltweit den Pro-Kopf-Ausstoß an Treibhausgasen auf jährlich etwa
eineinhalb Tonnen zu begrenzen." Ärmeren Ländern müssten für die
kommenden drei Jahre 15 Milliarden Euro zur Bekämpfung der Folgen des
Klimawandels bereitgestellt werden.
Das Mindeste, was in Doha herauskommen müsse, sei eine Roadmap für
den neuen internationalen Klimaschutzvertrag, der 2015 fertig
ausgehandelt sein müsse, forderte der BUND-Vorsitzende. Erforderlich
seien ein klarer Zeitplan für diese Verhandlungen und die gerechte
Verteilung der künftig vorgesehenen CO2-Minderungen auf alle
beteiligten Staaten.
"Die Industriestaaten müssen mit weitergehenden
CO2-Minderungzielen voranschreiten. Das ist die zentrale
Voraussetzung für das Zustandekommen eines neuen internationalen
Klimaabkommens", sagte Weiger. Eine wichtige Rolle spielten die
Europäische Union und Deutschland. Anstatt zu bremsen, müssten sie in
Doha endlich wieder ihre frühere Vorreiterrolle in der Klimapolitik
einnehmen. Dazu gehöre, die europäischen CO2-Emissionen um mindestens
30 Prozent bis 2020 zu verringern.
Ein BUND-Forderungspapier zu Doha finden Sie unter:
www.bund.net/pdf/hintergrund_doha
Der BUND in Doha: Ann-Kathrin Schneider, BUND-Klimaschutz-Expertin
ist vom 25.11. bis 8.12. auf der Klimakonferenz. Ab dem 2.12. ist
ebenfalls Almut Gaude, BUND-Pressereferentin, vor Ort. Ihre lokalen
Telefonnummern werden in Kürze unter www.bund.net/doha zu finden
sein. Der BUND wird über den Fortgang der Konferenz twittern
(https://twitter.com/BUND_net).
Pressekontakt:
Ann-Kathrin Schneider, BUND-Klimaschutz-Expertin:
Mobil: 0049-151-24087297,
E-Mail: annkathrin.schneider(at)bund.net bzw.
Almut Gaude, BUND-Pressereferentin;
Mobil: 0049-163-6079090,
E-Mail: presse(at)bund.net,
www.bund.net