(ots) - Im Hauruck-Verfahren haben die Piraten an diesem
Wochenende versucht, aus einer reinen Internetpartei eine
Programmpartei zu machen. Doch ihre verabschiedeten Grundsätze zu
Themen wie Wirtschafts- und Außenpolitik werden am Ende nicht den
Ausschlag dafür geben, ob die Piraten erfolgreich sein werden. Viel
wichtiger ist es für die Partei, endlich ihre innerparteilichen
Querelen zu beenden. Wenn das nicht gelingt, werden die Piraten bei
den Wahlen im kommenden Jahr Schiffbruch erleiden.
Die Partei hat es in den vergangenen Monaten nicht geschafft, ihre
überragenden Umfragewerte zu halten. Nachdem sie vor einiger Zeit mit
zweistelligen Werten glänzen konnte, würde sie heute sowohl bei der
Landtagswahl in Niedersachsen als auch bei der Bundestagswahl nicht
mehr die Fünf-Prozent-Hürde überspringen. Der Grund dafür ist
hausgemacht. Seit Wochen zerfleischt sich die Parteiführung selbst.
Jeder gegen jeden lautet das Motto. In regelmäßigen Abständen sorgen
zudem Parteimitglieder mit umstrittenen Kommentaren oder
Twitter-Einträgen für Negativ-Werbung.
Für einen Abgesang der Piraten ist es jedoch noch zu früh. Es gibt
ausreichend Wählerpotenzial, das die junge Gruppierung anspricht.
Menschen, die genug haben vom herkömmlichen Politikstil der alten
Parteien. Doch diese Wähler erreichen die Piraten nur, wenn sie es
endlich schaffen, sich als Einheit zu präsentieren und personelle
Schlammschlachten zu beenden. Sie müssen zeigen, dass sie mehr sind
als ein internetverrückter Haufen. Dann, aber nur dann, haben sie
gute Chancen, um sich dauerhaft im deutschen Parteiensystem zu
etablieren.
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Oldenburgische Volkszeitung
Andreas Kathe
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