(ots) -
Anmoderationsvorschlag:
Zwei von drei Frauen und jeder zweite Mann werden zurzeit
pflegebedürftig - Tendenz steigend. Einen Teil der Kosten übernimmt
zwar die gesetzliche Pflegeversicherung, aber das reicht oft hinten
und vorne nicht. Und wer privat vorsorgen will, hat das Problem, dass
er gar nicht weiß, wie viel Geld er später mal für seine Pflege
wirklich braucht. Dazu gab es bisher nämlich keine konkreten Zahlen.
Doch damit ist jetzt Schluss, die stehen ab sofort für jeden zum
Nachlesen im frisch veröffentlichten (27.11.2012) Pflegereport 2012
der BARMER GEK. Uwe Hohmeyer berichtet.
Sprecher: Immer mehr Deutsche fragen sich, wie viel Geld sie
später mal brauchen werden, um sich pflegen zu lassen, wenn sie
alleine nicht mehr klarkommen. Auf der Straße gehen die Meinungen da
weit auseinander.
O-Ton 1 (Straßenumfrage, 0:08 Min.): "Frau: "Ich schätze, so im
Durchschnitt aus eigener Tasche 200 Euro monatlich." Mann: Ja, ich
denke mal so, schon über zweitausend Euro im Monat." Frau: "Ja, zwei-
bis dreitausend Euro monatlich."
Sprecher: Die Realität sieht allerdings ein bisschen anders aus,
sagt Rolf-Ulrich Schlenker von der BARMER GEK und verweist auf die im
Pflegereport 2012 zum ersten Mal veröffentlichten Vergleichszahlen.
O-Ton 2 (Dr. Rolf-Ulrich Schlenker, 0:15 Min.): "Die Kosten können
schon ganz beträchtlich sein, bei den Frauen vor allem. Da sind es im
Durchschnitt 84.000 Euro, die da im Lebensverlauf entstehen. Bei den
Männern ist es ungefähr die Hälfte, also 42.000 Euro."
Sprecher: Problem dabei: Die gesetzliche Pflegeversicherung
bezahlt in der Regel nur einen Teil der anfallenden Kosten.
O-Ton 3 (Dr. Rolf-Ulrich Schlenker, 0:13 Min.): Ja, so
halbe-halbe. Das heißt, die Pflegeversicherung übernimmt ungefähr die
Hälfte der Kosten. Und der Rest, der muss vom Patienten, vom
Versicherten selber bezahlt werden - oder dann halt von der
Sozialhilfe, je nachdem."
Sprecher: Die von der Dienstleistungsgesellschaft ver.di deshalb
inzwischen geforderte Pflegevollversicherung beurteilt Rolf-Ulrich
Schlenker aber eher skeptisch.
O-Ton 4 (Dr. Rolf-Ulrich Schlenker, 0:32 Min.): "Weil, es wäre
auch zu erwarten, dass dann die Menschen, die bisher zu Hause in der
Familie gepflegt werden, eher ins Heim vor allem abgeschoben werden.
Man wird die Versicherungslösung weiter ausbauen müssen. Dazu reicht
allerdings nicht das, was jetzt beschlossen wurde, nämlich der
sogenannte Pflege-Bahr mit einer kleinen steuerlichen Förderung.
Dieses Konzept muss verbreitert werden und vor allem sozial
abgefedert werden, damit sich auch diejenigen, die jetzt nicht so
viel Geld verdienen, solch eine ergänzende Pflegeversicherung leisten
können."
Abmoderationsvorschlag:
Wenn Sie alles noch einmal in Ruhe nachlesen wollen: Weitere
Informationen zum Thema Pflege sowie den kompletten BARMER GEK
Pflegereport 2012 zum Downloaden finden Sie im Internet unter
www.barmer-gek.de/presse.
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