(ots) - Man kann alles machen. Man darf sich nur nicht
dabei erwischen lassen. Insofern hat die Koalition jetzt Pech. Die
strittigen Passagen, die angeblich im Armutsbericht der
Bundesregierung geglättet worden sind, lohnten doch den Aufwand
nicht. Jeder weiß inzwischen, dass die Normallöhne kaum noch reichen,
um die steigenden Energie- und Nebenkosten aufzufangen.
Jeder weiß mittlerweile, dass viele Konzerne auf Kosten des
Staats, also der Allgemeinheit, Mitarbeiter zu Niedrigstlöhnen
einstellen und die Betroffenen Hilfe zum Lebensunterhalt beantragen
müssen, um über die Runden zu kommen. Jeder weiß, dass die Schere
zwischen Arm und Reich weit auseinanderklafft und der Mittelstand
abgerutscht ist. All das steht seit Monaten in den Schlagzeilen. Es
war politisch völlig unnötig, den Bericht sprachlich - und damit
inhaltlich - zu schleifen.
Wirklich interessant in diesem Zusammenhang ist, dass das
Wirtschaftsministerium im Vorfeld bemängelte, dass der Bericht "nicht
der Meinung der Bundesregierung entspricht". Na so was! Es geht hier
nicht um Meinung, sondern um Fakten. Die können, wie bei jeder
Statistik, je nach Gusto interpretiert und kommentiert werden.
Aber im Vorfeld Kern-Erkenntnisse zu verschleiern, um die
öffentliche Wirkung "auf Linie" zu halten, ist unklug und unseriös.
Ein Armutszeugnis.
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Oldenburgische Volkszeitung
Andreas Kathe
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