Die Altpapierbranche hatmit erheblichen Problemen zu kämpfen, aber die Altpapierstrukturen in Deutschland halten dieser Belastungsprobe stand, machte der Fachverband Papierrecycling heute deutlich. Deswegen verlangen die mittelständischen Altpapierunternehmen von der Papierindustrie, aber auch in Richtung Kommunen, dass Verträge einzuhalten sind.
(firmenpresse) - "Die Altpapierbranche steckt mitten in der Wirtschaftskrise, da gibt es nichts schön zu reden", betonte der Vorsitzende des Fachverbandes Papierrecycling und bvse-Vizepräsident, Hubert Neuhaus.
Für den bvse seien auch und gerade in der Krise Verlässlichkeit und Seriosität entscheidende Tugenden. Die Altpapierbranche habe mit erheblichen Problemen zu kämpfen, aber die Altpapierstrukturen in Deutschland hielten dieser Belastungsprobe stand. Es könne nicht angehen, dass Papierfabriken immer öfter versuchten über „Preisdiktate“ vertraglich vereinbarte Konditionen „über Bord zu werfen“. Hubert Neuhaus: „Auch wenn manche Papierfabriken so argumentieren: Es gibt keine rechtlichen Grundlagen dafür, einmal geschlossene Verträge nicht einzuhalten.“ Von daher plädiere der bvse-Fachverband Papierrecycling dafür, dass, wie es unter guten Kaufleuten üblich sei, Verträge einzuhalten seien.
"Das sagen wir in Richtung der Papierindustrie und das muss auch für den kommunalen Bereich gelten“, betonte Neuhaus. Damit weist der Verband auch die Forderung des BDE zurück, Verträge mit den Kommunen nachzuverhandeln.
Der Vorsitzende des Fachverbandes Papierrecycling rief in Erinnerung, dass gerade im letzten Jahr vor allem sehr große Altpapierunternehmen einen "knallharten Verdrängungswettbewerb" gegen mittelständische Unternehmen geführt hätten, indem sie in Ausschreibungen "vollkommen überhöhte Festpreise" geboten hätten und viele mittelständische Unternehmen das Nachsehen hatten. An diese Verträge müsse sich jetzt auch gehalten werden. "Ein Nachverhandeln bestehender Verträge zwischen Unternehmen und Kommunen lehnen wir ab. Wenn ein Vertrag beendet werden muss, weil er wirtschaftlich nicht mehr zugemutet werden kann, dann muss der Ver-trag zurückgegeben und neu ausgeschrieben werden. Das ist die einzig faire Lösung für alle Branchenteilnehmer", betonte Hubert Neuhaus.
Neuhaus teilte weiter mit, dass der Fachverband Papierrecycling diese Position in Schreiben an die kommunalen Spitzenverbände deutlich gemacht habe. „Wir haben klargestellt, dass ein Nachverhandeln der kommunalen Verträge eine unzulässige de-facto-Vergabe wäre. Wir sind der festen Überzeugung, dass nur eine verlässliche, seriöse und auf Dauer angelegte Zusammenarbeit sowohl für die Kommunen als auch für die mittelständischen Altpapierunternehmen von Vorteil ist. Deshalb stehen wir jederzeit für eine vertiefende Erörterung der Situation im Altpapiermarkt und für Gespräche über die Erarbeitung einer Musterausschreibung zur Verfügung“, betonte der Vorsitzende des Fachverbandes Papierrecyclings.
Die Mitgliedsunternehmen des bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V. erfassen und behandeln heute etwa 65 % des insgesamt in Deutschland anfallenden Altpapiers. Der Rohstoff Altpapier ist längst zu einer „World-Commodity" geworden. Dies drückt sich auch aus in der grenzüberschreitenden Verbringung erheblicher Mengen zum Zweck der stofflichen Verwertung in der Papierindustrie des Importlandes. Der Fachverband Papierrecycling ist als der größte deutsche und europäische Altpapierverband, Mitglied im Europäischen Altpapierverband (ERPA) sowie in der Altpapier-Sektion des Bureau of International Recycling (BIR).
Jörg Lacher
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