(ots) - Die Stiftung Hänsel+Gretel investiert 60.000
Euro für die Bildung einer "Expertenkommission Kinderbewusstsein für
Deutschland". Die Kommission, die aus sieben fachlich renommierten
Wissenschaftlern besteht, soll dafür Sorge tragen, dass
Kinderbewusstsein in wenigen Jahren so selbstverständlich wird wie
Umweltbewusstsein. Eine Medienkampagne der Stiftung unterstützt die
Arbeit der Kommission. Am 15. Mai 2013 wird bereits zum zweiten Mal
der "Tag für Kinderbewusstsein in Deutschland" von der Stiftung
ausgerufen.
Die Stiftung Hänsel+Gretel will dafür sorgen, dass kein Kind in
Deutschland verloren geht. Das gelingt nur, wenn Erwachsene stärker
als bisher mit den Augen von Kindern sehen lernen und auf ihre
individuellen Bedürfnisse stärker eingehen.
"Die Empathie, die Menschen in unserem Land der Umwelt gegenüber
aufbringen, ist vorbildlich. Die Empathie gegenüber Kindern ist es
noch nicht", sagt Sozialministerin a.D. Barbara Schäfer-Wiegand.
"Kinderbewusstsein" ist die höchste Form des guten Umgangs von
Erwachsenen mit Kindern. "Damit Menschen in allen Bereichen der
Gesellschaft ein solches Bewusstsein erlangen oder verstärken, bedarf
es der Empathie eines jeden Erwachsenen und des gesellschaftlichen
Willens, aus der Perspektive der Kinder zu denken und zu handeln", so
die erste Vorsitzende der Stiftung Hänsel+Gretel weiter.
Die beiden Kommissionsmitglieder Dr. Andreas Oberle, Klinikum
Stuttgart, und Dr. Theodor Michael, Charité Berlin, sehen eine große
Chance in der Bildung dieser Kommission, ganz praktisch an einem
Perspektivwechsel in der Gesellschaft arbeiten zu können und zu
verbessern, wie Erwachsene, das familiäre und soziale Umfeld oder
auch die Politik in Zukunft mit Kindern umgehen.
Die Kommissionsmitglieder fordern als erstes die Einrichtung eines
politisch legitimierten Kinderbeauftragten auf Landes- und
Bundesebene. Auf kommunaler Ebene gibt es teilweise gut
funktionierende Strukturen für die Förderung des individuellen
Kinderbewusstseins, unter anderem wurden Kinderbüros eingerichtet,
die auch als Kinderinteressenvertretung fungieren.
"Wir sollten uns ein Beispiel am Wehrbeauftragten der
Bundesregierung nehmen. Sein Amt ist im Grundgesetz Artikel 45b
verankert und ihm steht ein Mitarbeiterstab von über 50 Mitarbeitern
zur Verfügung bei einer nominellen Stärke von 250.000 Soldaten.
Kinder gibt es in Deutschland 13,1 Mio., einen Kinderbeauftragten
jedoch nicht," sagt Dr. Theodor Michael.
Durch die Beauftragung eines/r "Kinderbeauftragten" wäre eine
breite Unterstützung von Kinderbewusstsein möglich. Dabei geht es
darum, Strukturen in der Politik, in der Wirtschaft und Bereichen der
Gesellschaft zu erarbeiten, die bei allen Entscheidungen die
Perspektive von Kindern einbeziehen.
Pressekontakt:
Stiftung Hänsel+Gretel
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