(ots) - Angesichts der Bilder von Hurrikan Sandy, den immer
schneller schmelzenden Polkappen und den sich parallel dazu immer
rasanter ausbreitenden Wüsten fragt man sich, was eigentlich noch
passieren muss, damit ein Umdenken in der Klimapolitik erfolgt.
Zynisch könnte man sagen: Ein erster Schritt wäre der Verzicht auf
Klimakonferenzen, die sowieso nur heiße Luft produzieren. Heiße Luft
in Form ebenso end- wie folgenloser Dokumente sowie heiße Luft aus
den Triebwerken hunderter Flugzeuge, die man benötigt, um die
Konferenzteilnehmer erst einmal wohin auch immer zu bringen, und die
das Klima noch einmal zusätzlich belasten. Allein, wie so oft führt
Zynismus auch in diesem Fall nicht zum Ziel. Will man nicht warten,
bis das Klima auch den letzten hartnäckigen Zweifler eines Besseren
belehrt, sind Verhandlungen die einzige Möglichkeit zur Umkehr, und
seien sie noch so mühsam. Wenn der Dialog erst einmal abreißt, wird
es endgültig gefährlich. Immer mehr Staaten erwirtschaften die Kosten
nicht, die ihre Art zu leben verursacht. Nicht nur die Schuldenkrise,
auch der Klimawandel ist dramatischer Ausdruck dieses Umstands.
Insofern ist der Herabstufung Deutschlands im Klimaschutzindex ein
heilsamer Schuss vor den Bug. Die Bremsversuche bei der Energiewende,
etwa beim Netzausbau oder bei der Gebäudesanierung, zeigen, wie man
sieht, statistisch durchaus Wirkung. Dabei kann man es nicht oft
genug betonen: Eine wirklich nachhaltige Politik ist nicht nur
ökologisch dringend geboten, sondern auch eine ökonomische
Riesen-Chance, sichert sie doch Unabhängigkeit von endlichen
Ressourcen und Technologieführerschaft gleichermaßen. Aber um derart
in die Zukunft zu investieren muss man heute mutig sein. Mutig, mehr
zu produzieren als heiße Luft.
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