(ots) - Andere Waffen wetzen
Mexikos neuer Präsident Enrique Peña Nieto hat die Führung eines
Landes übernommen, das traumatisiert ist von einem jahrelangen
blutigen Drogenkrieg, in dem Zigtausende Mexikaner ihr Leben verloren
haben. Obgleich sein Amtsvorgänger Felipe Calderón den Kampf gegen
die organisierte Kriminalität mit harter Hand geführt, sogar das
Militär im Inland eingesetzt und Menschenrechtsverletzungen in Kauf
genommen hat: Die Kartelle sind so mächtig wie eh und je.
Dass dringend ein politischer Kurswechsel notwendig ist, hat Peña
Nieto begriffen. Seine Versprechen mögen zwar auf den ersten Blick
naiv klingen: Er wolle das Land vereinen, für Frieden, Bildung und
Wohlstand sorgen. Doch es sind hochgesteckte Ziele, und der neue
Präsident kann kein Heilsbringer sein. Spätestens im politischen
Alltag wird sich zeigen, dass er im Parlament um Stimmen der
Opposition kämpfen muss, um seine Ideen durchzusetzen. Weil er jedoch
auf konkrete Reformen für Wirtschaftswachstum und das Sozial- und
Gesundheitssystem setzt, weist Peña Nieto Mexiko den Weg in eine
vielversprechende Zukunft. Auch im Kampf gegen die Drogenkartelle
wetzt der Staatschef andere Waffen als sein Vorgänger: Bildung und
wirtschaftliche Perspektiven. Er wird sich daran messen lassen
müssen, ob es ihm gelingt, der breiten Bevölkerung bessere
Lebensbedingungen zu bieten. Denn noch lebt die Hälfte der Mexikaner
in Armut.
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