(ots) - Heute tritt die neue EU-Richtlinie zur
Energieeffizienz in Kraft. Mit ihr will EU-Kommissar Günther
Oettinger für den nötigen Druck in den Mitgliedsstaaten sorgen, dass
Mitgliedsstaaten mehr Energieeffizienzmaßnahmen auf den Weg bringen,
beispielsweise im Gebäudesektor oder im Bereich Kraft-Wärme-Kopplung
(KWK). Zentraler Hebel ist die Einführung von
Energieeffizienzverpflichtungssystemen. Durch diese Systeme sollen
entweder alle Energielieferanten oder -verteiler verpflichtet werden,
von 2014 bis 2020, jährliche Energieeffizienzmaßnahmen umzusetzen,
die 1,5 Prozent ihres im Durchschnitt der vergangenen drei Jahre
abgesetzten Energievolumens bei ihren Endkunden entsprechen.
Alternativ können Mitgliedsstaaten auch einen Fonds einrichten oder
andere strategische Maßnahmen zur Zielerreichung auf den Weg bringen,
zum Beispiel Energiesteuern zur Zielerreichung auf den Weg bringen.
Dazu Hans-Joachim Reck, Hauptgeschäftsführer des Verbandes
kommunaler Unternehmen (VKU): "Beim Umbau unseres Energiesystems muss
energieeffizienten Maßnahmen eine noch größere Bedeutung zukommen.
Das ist auch für Verbraucher attraktiv, denn sie können durch
effizienten Verbrauch Preiserhöhungen abfedern. Ob das allerdings
über ein Energieeffizienzverpflichtungssystem gelingt, hängt sehr
stark von dessen Ausgestaltung ab. Die Einführung von
Verpflichtungssystemen für Energielieferanten und -vertriebe sehen
wir sehr kritisch."
Die Energieeffizienzrichtlinie ist für kommunale Energieversorger
von elementarer Bedeutung. Insbesondere durch den KWK-Ausbau lässt
sich die Energieeffizienz erheblich verbessern. Allein in Deutschland
sparen Stadtwerke durch KWK aufgrund ihrer hohen Wirkungsgrade von
bis zu 90 Prozent Emissionen in einer Größenordnung von mehr als elf
Millionen Tonnen CO2 pro Jahr ein. Reck begrüßt daher "die Stärkung
des KWK-Ausbaus mit dem Ziel, hierfür die gesetzlichen
Rahmenbedingungen zu verbessern, zum Beispiel dadurch, dass der
Einspeisevorrang für KWK-Strom künftig in der gesamten EU zum
Standard erhoben wird. Der VKU setzt sich im nationalen
Umsetzungsprozess für eine marktgerechte Ausgestaltung der Richtlinie
ein. Reck: "Unser Ziel ist, dass Energieversorgungsunternehmen durch
die Umsetzung der Richtlinie neue Chancen eröffnet werden, ihr
bereits bestehendes Energieeffizienzgeschäftsfeld weiter auszubauen."
Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) vertritt über 1.400
kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie,
Wasser/Abwasser und Abfallwirtschaft. Mit 235.000 Beschäftigten
wurden 2010 Umsatzerlöse von rund 95 Milliarden Euro erwirtschaftet
und etwa 8 Milliarden Euro investiert. Die VKU-Mitgliedsunternehmen
haben im Endkundensegment einen Marktanteil von 49,1 Prozent in der
Strom-, 58,4 Prozent in der Erdgas-, 77,2 Prozent in der
Trinkwasser-, 60,0 Prozent in der Wärmeversorgung und 16,5 Prozent in
der Abwasserentsorgung.
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