(ots) - Das Demographie Netzwerk e.V. (ddn) setzt sich
für eine Stärkung der betrieblichen Altersvorsorge ein. Mit dem neuen
ddn Fachbuch "Betriebliche Vorsorgeinstrumente im demographischen
Wandel" gibt das Unternehmensnetzwerk konkrete Hinweise, wie das
gelingen kann. Das Buch zeigt Wege, wie Sozialpartner und Arbeitgeber
durch tarifliche und innerbetriebliche Maßnahmen mehr Arbeitnehmer
motivieren können, zusätzlich für die Rente vorzusorgen. Darüber
hinaus werfen die Autoren auch einen Blick auf internationale Renten-
und Versorgungssysteme im europäischen Ausland. Das Buch ist ab
sofort im Handel erhältlich.
"Unser Appell ist nicht der Ruf nach dem Staat. Wir wollen, dass
Sozialpartner und Arbeitgeber die betriebliche Altersvorsorge
stärken. Mit unserem Buch haben sie jetzt zum ersten Mal konkrete
Anleitungen in der Hand, wie das geht und wie beide Seiten davon
profitieren" erläutert Rudolf Kast, ddn Vorsitzender und einer der
Autoren.
Arbeitnehmer müssen zusätzlich vorsorgen
Die gegenwärtige Diskussion um die Rentabilität der betrieblichen
Altersvorsorge (bAV) hält Kast für irreführend. "Die gesetzliche
Rente wird in den meisten Fällen nicht ausreichen, um den
Lebensstandard zu halten. Daher müssen Arbeitnehmer früh beginnen,
zusätzlich vorzusorgen." Die Vorteile der bAV liegen für Kast auf der
Hand: "Die Anlage erfolgt langfristig, Niedrigzinsphasen wie die
gegenwärtige können abgefedert werden. Darüber hinaus profitieren
beide Seiten von der sozialpartnerschaftlichen Vorsorge. Die
Arbeitnehmer, weil Anlagerisiken minimiert werden können. Die
Arbeitgeber, weil die betrieblichen Vorsorgeangebote wertvolle
Fachkräfte ans Unternehmen binden können."
Tarifliche Vereinbarungen und innerbetriebliche Maßnahmen stärken
bAV
Tarifliche Vereinbarungen zwischen den Sozialpartnern und
innerbetriebliche Maßnahmen der Arbeitgeber können die bAV stärken.
An den Beispielen der Chemie- sowie der Metall- und Elektroindustrie
beschreibt das Buch, wie tarifliche Lösungen aussehen können. So
haben die Sozialpartner der Chemieindustrie nicht nur die Möglichkeit
der Entgeltumwandlung bei gleichzeitiger Förderung durch den
Arbeitgeber tariflich vereinbart. Sie haben durch Langzeitkonten die
Möglichkeit geschaffen, Guthaben anzusparen, die zur Finanzierung von
Freistellungsphasen genutzt werden können. In der Metall- und
Elektroindustrie haben Arbeitgeber und Gewerkschaften mit der
MetallRente ein sozialpartnerschaftliches Instrument zur Umsetzung
der bAV eingeführt.
Darüber hinaus erläutert das Buch, wie innerbetriebliche Maßnahmen
die bAV stärken können. Das umfasst die betriebsinterne
Kommunikation, die Incentivierung der Entgeltumwandlung durch den
Arbeitgeber, der bei einer Umwandlung ebenfalls Sozialabgaben spart,
sowie das Opting-out Modell. Das sieht vor, dass Arbeitnehmer bei
Unterzeichnung des Arbeitsvertrages automatisch durch
Entgeltumwandlung in die bAV einzahlen. Wollen sie das nicht, müssen
sie aktiv werden und dies äußern. "Erfahrungen aus anderen Ländern
zeigen, dass diese Maßnahmen die Beteiligung an der bAV enorm
steigern können. Diese Chancen müssen wir nutzen, damit mehr Menschen
privat vorsorgen", fordert Kast.
Das Fachbuch "Betriebliche Vorsorgeinstrumente im demographischen
Wandel" erscheint als zweiter Band der ddn Fachbuchreihe
"DemographieManagement kompakt". Im September 2011 erschien bereits
der Band "Strategische Personalplanung".
Bibliographische Angaben
Das Demographie Netzwerk e.V. (Hrsg.): "Betriebliche
Vorsorgeinstrumente im demographischen Wandel". Analysen,
Bestandsaufnahmen und Lösungsmodelle. Marcel Basedow, Rudolf Kast et.
al., Wirtschaftsverlag NW, Bremerhaven 2012, 124 Seiten, Softcover,
18,50 EUR, ISBN: 978-3-86918-211-7.
Das Demographie Netzwerk ddn e.V. ist ein Zusammenschluss von über
350 Unternehmen und Institutionen, die gemeinsam Verantwortung für
über zwei Millionen Beschäftigte tragen.ddn wird durch das
Bundesministerium für Arbeit und Soziales gefördert und ist in der
Demografiestrategie der Bundesregierung verankert.
Pressekontakt:
Pascal Frai, Pressereferent ddn, Telefon: 0231.9071-2818
E-Mail: frai(at)ddn-netzwerk.de, http://demographie-netzwerk.de