PresseKat - Ein-Euro-Job für Postbank-Chef?

Ein-Euro-Job für Postbank-Chef?

ID: 77682

Um Kritiker zu beruhigen will Postbank-Chef Wolfgang Klein wegen der Boni-Affäre anbieten, dieses Jahr nur für einen Euro Jahresgehalt zu arbeiten.

(firmenpresse) - Nach Berichten des Nachrichtenmagazins Der Spiegel vom 13. März kündigte Klein an: „Wenn der Aufsichtsrat es will, arbeite ich 2009 auch für ein Jahresgehalt von einem Euro“. Die Postbank-Vorstände erzielten für den Teilverkauf an die Deutsche Bank einen Sonderbonus von insgesamt 12 Millionen Euro, obwohl die Bank im vergangenen Jahr einen Verlust erwirtschaftete. Diese Prämie soll, laut Spiegelberichten, auch unter den Vorstandsmitgliedern aufgeteilt werden, die kurz vor der Rente stehen, oder die gerade erst in den Vorstand berufen wurden.

Für Bankchef Klein stehen 2,4 Millionen Euro bereit. Doch er ist nun zu allem bereit, um die Kritiker zu besänftigen. Allerdings finde er, so schreibt der Spiegel weiter, das Gehaltsgefüge der Postbank sei „sehr moderat“, die Bank sei „kein Täter, sondern eher ein Opfer der Finanzkrise“. Trotzdem meint er, dass er und seine Mitstreiter die Boni verdient hätten, da sie wochenlang Tag und Nacht gearbeitet hätten.

Jens Heidenreich, Direktor der proConcept AG, begrüßt den Vorstoß von Wolfgang Klein: „ Zwar sieht der Postbankchef die Ungerechtigkeit nicht wirklich ein, dennoch möchte er auf die Sonderzahlungen verzichten. Ich frage mich allerdings, ob er das jetzt nur ankündigt, um die Gemüter zu beruhigen - oder ob er nicht vielleicht doch einsieht, dass es Obergrenzen bei den Managervergütungen geben sollte. Auch Manager arbeiten selten mehr als 14 Stunden am Tag und auch regelmäßig weniger als 300 Tage im Jahr. Hierfür ist eine Vergütung von 500.000 € p.a. sicher mehr als angemessen. Für Sonderleistungen dann Boni- oder Prämiensysteme vorzusehen ist ebenfalls völlig okay; aber auch diese müssen angemessen sein und an den Unternehmenserfolg geknüpft werden.“

Doch was ist Unternehmenserfolg? Es zählt nicht nur der betriebswirtschaftliche Gewinn, sondern auch die volkswirtschaftliche Verantwortung. Es kann nicht sein, dass die Unternehmen einen Gewinn einfahren, dafür aber Tausend Mitarbeiter entlassen und dann eine sechs- oder gar siebenstellige Prämie kassieren.





Es ist außerdem fraglich, ob Wolfgang Klein dem Aufsichtsrat das Angebot wirklich unterbreitet, oder ob er es nur medienwirksam in die Öffentlichkeit posaunt.

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Datum: 16.03.2009 - 11:20 Uhr
Sprache: Deutsch
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Versandart: Veröffentlichung
Freigabedatum: 16.03.2009

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