(ots) - Position des Instituts unter den führenden
Nachhaltigkeitsbanken soll ausgebaut werden / Einsatz für
grundlegenden Umbau des Gesellschafts- und Wirtschaftssystems /
Kritik an Politik, Ökonomie und Finanz-Branche / Rückbesinnung der
Banken auf Finanzierung der Realwirtschaft gefordert / Beschäftigung
mit privaten Finanzen ist Schröder "furchtbar lästig"
Sylke Schröder, Vorstand der Ethikbank, blickt zum zehnten
Geburtstag des Finanzinstituts mit ehrgeizigen Zielen in die Zukunft.
"Wir möchten unsere Position unter den Top-drei-Marken ausbauen",
sagte Schröder im Interview mit dem Anlegermagazin 'Börse Online'
(Ausgabe 50/2012, EVT 6. Dezember). "Außerdem setzen wir uns für
einen grundlegenden Umbau des Gesellschafts- und Wirtschaftssystems
ein, denn wir sind überzeugt: Die Bürger sind im Geiste viel weiter
als die fortschrittlichsten Politiker."
Schröder ärgert vor allem ein unreflektiertes Streben nach Profit.
"Ich finde es komplett widerwärtig und unökonomisch zu sehen, wie
sich unsere Ökonomie selbst den Ast absägt, auf dem sie sitzt",
kritisierte sie. "Damit meine ich insbesondere die oft unüberlegte
und rücksichtslose Vergeudung von Ressourcen in den letzen 60
Jahren." So sei das Wirtschaftswunder in kleinen Teilen der Welt nur
durch die Ausbeutung des Planeten möglich gewesen.
Von den Finanzinstituten fordert Schröder, sich wieder auf deren
alte, ureigenste Rolle - die Finanzierung der Realwirtschaft -
zurückzuberufen. "Spekulationsgeschäfte, die nur kurzfristige
Gewinnmitnahmen zum Ziel haben und nicht bestehende Geschäfte
absichern, lehne ich ab." Ein guter Banker sei für sie der gute
hanseatische Kaufmann, der ein Geschäft mit Handschlag besiegelt und
Ehrhaftigkeit und Verlässlichkeit zum Ausdruck bringt.
Bei einem anderen Geldhaus in einer vergleichbaren Position
beschäftigt zu sein, ist für Schröder unvorstellbar. "Wenn man an der
Spitze einer Bank arbeitet, muss man im Notfall rund um die Uhr
verfügbar sein", erklärte sie. "Ich persönlich will das gar nicht.
Ich bin eigentlich eine geborene Müßiggängerin." Und auch ihr Umgang
mit den eigenen Investments ist alles andere als branchentypisch.
"Eigentlich sind mir meine privaten Finanzen furchtbar lästig, häufig
habe ich Geld auf meinem Girokonto rumliegen", gesteht die
Bankbetriebswirtin gegenüber 'Börse Online'. "Ich messe Geld offenbar
nicht so einen hohen Wert zu wie anderen Bereichen meines Lebens."
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