Gefühle und persönliche Ressourcen bei Veränderungen
Dieter Thoma spricht im Odenwald-Institut mit HP-Nachwuchskräften
(firmenpresse) - - Neues Material und plötzlich fehlte Sicherheit
- Das Gefühl der sozialen Zugehörigkeit trägt und motiviert
- Mit Offenheit, Gefühl und Werten in neue Situationen
- Botschafter für Familie und Werte
- Führen in Phasen der Veränderung
- Talent Management Programm bei Hewlett-Packard
Wald-Michelbach. „Veränderung — Zukunft gestalten“ ist Teil des Trainingsprogramms, zu dem Nachwuchsführungskräfte der Computerfirma Hewlett-Packard aus ganz Deutschland in den südhessischen Odenwald auf die Tromm kommen. Den Freiraum weit ab von der Alltagshektik nutzen Sie, um sich im Odenwald-Institut mitten in der Natur mit Themen auseinander zu setzen, für die im Tagesgeschäft keine Zeit bleibt. Sie reflektieren ihr Tun und erarbeiten mit dem Trainer Mario Neumann Strategien für die Zukunft im Unternehmen. Dazu laden sie jeweils eine Person ein, die zum Thema einen besonderen Bezug hat und ihr Wissen und ihre Erfahrungen einbringt.
„Schön habt Ihr`s hier, nur die Schanzen fehlen“, sagte Dieter Thoma, der zum Thema „Veränderung – Zukunft gestalten“ eingeladen war. Der ehemalige Weltklasse-Skispringer hat einige Veränderungen durchlebt, Niederlagen einstecken, sich umstellen und wieder beweisen müssen. Er kennt das Auf-und-Ab sowohl auf der Ebene der Hardware – der äußeren Bedingungen und des Körpers als auch auf der Software-Ebene – der persönlichen inneren Abläufe wie Gedanken und Gefühle. Heute sagt er: „Wer mit einer Hand an der Vergangenheit hält, hat nur eine für die Zukunft frei.“
Neues Material und plötzlich fehlte Sicherheit
Die Umstellung vom Parallel- auf den V-Stil beim Ski-Springen und Verletzungen haben ihn zurückgeworfen. Zunächst kam er nicht mit dem neuen Stil zurecht – im alten Stil fühlte er sich sicher, den beherrschte er, doch plötzlich waren Zukunftsängste da und die Frage „Was mache ich denn dann?“ Der Körper, der Kopf – beide mussten erst die Angst überwinden, Sicherheit in der neuen Haltung und Bewegung finden, trainieren und sich neues Vertrauen erarbeiten. Das Material, äußere Veränderungen wie hier bei Skiern, Anzügen, im Stil oder neue Regeln bringen neue Bedingungen mit sich. „Mit jeder Veränderung kommen zunächst neue Talente nach vorne, mit jeder Verletzung wächst der Widerstand und es braucht mehr Überwindung“, sagt der Hochleistungssportler. Er trainierte hart. Nach zwei Jahren war er wieder vorne und holte 1994 mit der Mannschaft Gold bei den Olympischen Winterspielen. Dazu beigetragen haben vor allem Familie, Freunde, Ehrgeiz, Training und vorhergehende Erfolge auf die er bauen konnte. Individuelle Erfolge sind wichtig. Sie schaffen Selbstsicherheit und das Gefühl: „Hey, du bist jemand, egal wie du aussiehst, egal ob die anderen dich mögen.“ Aus den vorangegangenen Erfahrungen wachse das Vertrauen, das nötig ist, um sich auf unbekannte Situationen einzulassen. „Dann muss der Körper auf Vordermann sein, das ist ganz wichtig,“ sagt er und begeistert sich für Sportmöglichkeiten, die Unternehmen für Mitarbeitende anbieten – am besten verbunden mit Spiel und Spaß.
Das Gefühl der sozialen Zugehörigkeit trägt und motiviert
In den zwei Jahren nach Umstellung und Verletzungen hat eigentlich keiner mehr außer seiner Familie mit ihm gerechnet. „Meine Familie glaubte an mich, auf sie und die bisherigen Erfolge konnte ich bauen.“ Von Anfang an wurde er unterstützt und konnte sich in seinem Umfeld entfalten. Mit den ersten Erfolgen kam auch eine Bewährungszeit für Freundschaften. Kontakt und offene Gespräche waren wichtig. Neben Familie und Freunden sei ein gutes Team entscheidend. Auch wenn bei Einzelkämpfen nur einer am Ende gewinnt, trainiert und lebt man gemeinsam, beflügelt und unterstützt sich gegenseitig und hat Spaß zusammen. Mobbing ist out – Teamgeist in, davon ist der Einzel- und Mannschaftssportler überzeugt. Das Training soll beidem gerecht werden – der Person und dem Team. „Heute wird ganz anders trainiert: Wir sind alle ein Team, aber jeder wird individuell trainiert“, sagt er.
Mit Offenheit, Gefühl und Werten in neue Situationen
Veränderung ist immer auch ein Schritt ins Ungewisse, nicht alles ist kalkulierbar. Man kann sich noch so gut vorbereiten, vieles lasse sich nicht steuern, wie die Schneeverhältnisse oder das Skifliegen. Da gehe es nur mit Offenheit, wachem Blick, Erfahrung und Routine. Die Erfahrung zeigt sich im Bauchgefühl, mit dem er fast immer richtig lag, auch als er seine Sportkarriere tauschte gegen die Fernsehmoderation. „Ich hatte das Gefühl: Das war`s, jetzt musst Du aufhören.“ Offen für Veränderungen wurde er erst später, das kam mit der Erfahrung genauso wie die Flexibilität, sich anzupassen, ohne sich zu verstellen. Heute sieht er Offenheit und Flexibilität als wesentliche Kriterien genauso wie die Fähigkeit, den eigenen Blickwinkel zu verändern und die Werte, die er seit seiner Kindheit mit auf den Weg gekommen hat. Häufig zitiert er seinen Vater und dessen Ratschläge, deren Wert er zunehmend schätzen lernt. Er sagt: „Wer sich verändern muss, sollte wissen, wer er ist und wo er steht.“ Ohne diese Eigenschaften hätte er sich nie auf Golfspielen eingelassen, dem er vorher gar nichts abgewinnen konnte. Heute ist er faszinierter Golfer und organisiert mit einem Freund Charity-Turniere, deren Erlöse an den Verein „Spielend Helfen e. V. geht. Seinen Vortrag schließt er mit dem Satz „Wandel bringt Neues und Energie, das kennt jeder, der schon mal umgezogen ist.“
Botschafter für Familie und Werte
Familie, Werte und persönliche Kompetenzen, genau das entspricht dem Leitbild des Odenwald-Instituts der Karl Kübel Stiftung für Kind und Familie. „Wir haben uns sehr gefreut, dass Hewlett-Packard mit Dieter Thoma einen Gast einlädt, der unsere Kernziele aus der eigenen Erfahrung heraus als wesentliche Erfolgskriterien beschreibt“, sagt die bildungsverantwortliche Institutsleiterin Dr. Sigrid Goder-Fahlbusch. Von Anfang an waren die beiden wesentlichen Ziele der Bildungsarbeit erstens Familien stärken und Begleitende in der Erziehung wie Pädagogen, Institutionen und Multiplikatoren so zu fördern, dass Kinder sich entwickeln können und zweitens Bildungsangebote für Führungskräfte, damit sie sich in Unternehmen entwickeln können.
Führen in Phasen der Veränderung
Im vierten Modul des Talentmanagement-Programms beschäftigten sich die Nachwuchsführungskräfte mit den zwei Aspekten in Veränderungsprozessen: Change und Transition. Unter Change fasst der Trainer Mario Neumann alle Aspekte der sichtbaren Veränderung in der Organisation zusammen, unter Transition die psychologischen Prozesse, die innerhalb einer Person ablaufen. Neben den klassischen drei Phasen – Abschluss, Orientierung und Neuanfang – arbeitet er mit dem Modell der logischen Ebenen von Robert Dilts und betrachtet mit den Teilnehmenden die Ebenen Umwelt, Verhalten, Fähigkeiten, Werte, Identität und Mission aus verschiedenen Blickwinkeln: der eigenen Position als Führungskraft, der Sicht der Mitarbeitenden und auf der Ebene der Organisation. „Es geht einerseits darum, herauszufinden, an welcher Stelle ein Prozess steht, wo er möglicherweise stockt, welche organisatorische Bedingungen notwendig sind, andererseits darum, wie die Führungsperson Mitarbeitende begleiten kann und drittens erkennt, wie es ihr selbst in dem Prozess geht und sie Bedingungen schaffen kann, die Veränderung zulassen“, erklärt Neumann, Preisträger des Internationalen Trainerpreises sowie des Weiterbildungs-Innovations-Preises. Der persönliche Bericht von Dieter Thoma zeigt seiner Meinung nach, dass Rückschläge ein natürlicher Teil des Prozesses sind und was dazu beiträgt, dennoch Veränderungen erfolgreich zu meistern.
Talent Management Programm
Seit 2004 führt Mario Neumann das Talent Management Programm mit Hewlett-Packard durch. Das Unternehmen will lebendiges Lernen ermöglichen und talentierte Mitarbeiter/-innen motivieren, weiterentwickeln und vernetzen. In einem Jahr treffen sich Teilnehmende aus unterschiedlichen Organisationen oder Geschäftsbereichen aus ganz Deutschland, lernen mit- und voneinander in einer der Mischung aus Planspielen, Vorträgen, Diskussion und Praxiserfahrung. Aus acht zur Verfügung stehenden Schwerpunktthemen wählen Sie vier Themen aus. Reflexion gehört zu allen vier Modulen.
Nach Personal Leadership, Leadership und Teamwork war „Veränderungen – Zukunft gestalten“ das vierte Thema, mit dem sich diese Gruppe auseinander gesetzt hat. Zu jedem Modul wird zum Abschluss des ersten Seminartages ein praxiserfahrener Redner zu einem informellen Kamingespräch eingeladen, um andere Erfahrungen einzubinden und von anderen zu lernen.
Mario Neumann, der selbst eine Coaching-Ausbildung im Odenwald-Institut absolviert hat, kommt mit den Teilnehmenden regelmäßig in das südhessische Bildungsinstitut, weil es abseits vom Alltag mitten in der Natur liegt, durchatmen und abschalten lässt sowie Rahmenbedingungen für äußerste Konzentration bietet. Das Hauskonzept, in dem die Gruppe ein eigenes Tagungshaus bewohnt, Frühstück und Abendessen selbst bereitet, bietet eine besondere Atmosphäre, die Gemeinschaft fördert.
Verändert am Programm selbst hat sich nichts Wesentliches. Es läuft heute professioneller als in der Anfangszeit, das Mentorenprogramm wird nun stärker eingebunden und in letzter Zeit werden die Themen Innovation und Veränderung häufiger gewählt. Auch eine Altersbegrenzung besteht nicht mehr.
Informationen zum Talent Management Programm sind über Mario Neumann, Telefon 07457 9486-001, www.marioneumann.com erhältlich. Informationen zum Odenwald-Institut können unter Telefon 06207 605-0 oder im Internet unter www.odenwaldinstitut.de abgerufen werden.
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Dieter Thoma
Dieter Thoma stammt aus dem Schwarzwald und wurde erstmals als 16-jähriger Skispringer Deutscher Meister und Juniorenweltmeister. Er gehörte zur Weltelite im Skispringen und Skifliegen, bis ihn die Änderung des Sprungstils sowie Verletzungen Anfang der 1990er Jahre zunächst zurückwarfen. 1994 gewann er wieder mit der deutschen Mannschaft die Goldmedaille bei den Olympischen Winterspielen in Lillehammer. In der Milleniumnacht beendete er mit dem „Jahrtausendsprung“ von der Schanze in Garmisch-Partenkirchen seine Skisprungkarriere endgültig und moderiert seit 2000 Skisprungübertragungen für das Fernsehen. Heute arbeitet er an Sportprojekten und gibt seine Erfahrung aus 15 Jahren Leistungssport und als Fernsehmoderator in Seminaren und Veranstaltungen weiter. Er organisiert Charity-Golf-Turniere, deren Erlös an „Spielend Helfen e. V. geht.
Mario Neumann
Mario Neumann hat 15 Jahre in einem weltweiten IT-Konzern vielfältige Erfahrungen in der Planung und Umsetzung strategischer Projekte gesammelt. Seit fünf Jahren begleitet er mittelständische Unternehmen und Bereiche großer Konzerne mit den wichtigsten Strategiethemen und Projekten durch das Jahr. Dabei unterstützt er Unternehmen, sich durch die Pflege von talentierten Nachwuchskräften deutliche Wettbewerbsvorteile zu sichern. Er fördert gezielt motivierte, leistungsstarke und innovationskräftige Mitarbeiter und bereitet Sie für Führungspositionen vor. Mit seinem Talentprogramm bietet er den Kandidaten einen angemessenem Rahmen, in dem sie sich entfalten, ihr Know-how aktiv einbringen und zur Entwicklung der Zukunftsfähigkeit des Unternehmen beitragen können.
Das Odenwald-Institut (OI)
Das 1978 von Mary Anne und Karl Kübel gegründete Odenwald-Institut der Karl Kübel Stiftung für Kind und Familie führt werteorientierte Seminare, zertifizierte Aus- und Weiterbildungen sowie Fachtagungen mit international anerkannten Fachleuten und Konzepten durch. Schwerpunkte sind Beruf und Persönlichkeit für Fach- und Führungskräfte, Familien, Kinder, Jugendliche und Paare.
Jährlich wählen etwa 6.000 Teilnehmende aus einem Angebot von rund 400 Seminaren mit etwa 200 Kursleitenden. Neben Einzelpersonen und Gruppen kommen zunehmend Unternehmen und Organisationen in das Institut, das am Rande der Metropolregion Rhein-Neckar auf der Tromm, einem Bergrücken im südhessischen Odenwald, liegt. Die Lage der fünf Seminarhäuser mit eigener Buchhandlung mitten im Grünen und ein einzigartiges Hauskonzept ermöglichen achtsame Begegnungen und gemeinsames Lernen mit Abstand vom Alltag und Weitblick.
Das als gemeinnützig anerkannte Institut ist zertifiziert von Weiterbildung Hessen und Kooperationspartner des Landes Hessen beim Bildungs- und Erziehungsplan (BEP), in der Fortbildung von Lehrern und Schulleitern sowie des Kreises Bergstraße in der Jugendbildung. Seit 2010 ist das Odenwald-Institut Kooperationspartner der Aktion „Starke Weggefährten“ der Dietmar Hopp Stiftung und bietet Kurse für ehrenamtliche Sterbebegleiter an.
Odenwald-Institut der Karl Kübel Stiftung
Tromm 25, D 69483 Wald-Michelbach
Marion Mirswa
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon +49 (6207) 605 117 | Fax +49 (6207) 605 111
Email m.mirswa(at)odenwaldinstitut.de | odenwaldinstitut.de
Institutsleitung: Dr. Sigrid Goder-Fahlbusch, Peter Jakobs
Vorstand: Michael J. Böhmer, Daniela Kobelt Neuhaus, Ralf Tepel |
Stiftungsrat (Vorsitzender): Matthias Wilkes
Stiftungsaufsicht: Regierungspräsidium Darmstadt, Az: 25d 04/11-(1)-23 | UStId: DE 151 755 625