(ots) - Im Jahr 2011 wurden 10 066 Tonnen
Fluorkohlenwasserstoffe (FKW, HFKW) in Deutschland verarbeitet, die
als klimawirksame Gase zur Klimaveränderung beitragen. Dies war ein
Plus von 182 Tonnen oder knapp 2 % gegenüber dem Vorjahr, teilt das
Statistische Bundesamt (Destatis) mit Blick auf die zu Ende gehende
Klimakonferenz in Doha (Katar) weiter mit. Im Jahr 2011 wurden
zusätzlich 1 131 Tonnen des extrem klimawirksamen Treibhausgases
Schwefelhexafluorid (SF6) abgesetzt.
Fluorierte Treibhausgase werden überwiegend in geschlossenen
Systemen wie in Klimaanlagen verwendet, eine Gefährdung tritt erst
bei deren Freisetzung in die Atmosphäre auf. Daher bezeichnet man
diese Stoffe auch als potenziell emissionsrelevant.
Im Jahr 2011 wurden 7 521 Tonnen (75 %) der
Fluorkohlenwasserstoffe als Kältemittel verwendet, zum Beispiel in
Klimaanlagen oder Kühlschränken. In der Automobilindustrie etwa
wurden im Vergleich zum Vorjahr fast 7 % mehr Kältemittel in
Autoklimaanlagen eingesetzt. Knapp 18 % der klimawirksamen Gase
wurden bei der Herstellung von Kunst- und Schaumstoffen genutzt, zum
Beispiel in aufgeschäumten Dämmplatten zur Wärmedämmung von Gebäuden.
Rund 6 % der Fluorkohlenwasserstoffe wurden als Treibmittel für
Aerosole eingesetzt.
Der Einfluss der einzelnen Treibhausgase auf die Klimaveränderung
ist unterschiedlich hoch. Als Vergleichsgröße dient die
Klimawirksamkeit von Kohlendioxid (CO2) mit einem Erwärmungspotenzial
("Global Warming Potential" - GWP) von 1. Das in Deutschland am
häufigsten verwendete Kältemittel R 134a trägt zum Beispiel in einem
Zeithorizont von 100 Jahren 1 300 Mal stärker zum Treibhauseffekt bei
als CO2. Umgerechnet in CO2-Äquivalente wurden 2011 in Deutschland
16,7 Millionen Tonnen Fluorkohlenwasserstoffe verwendet, darunter 9
Millionen Tonnen R 134a und 3,7 Millionen Tonnen der Mischung (Blend)
R 404 A. Dabei handelt es sich um ein Ersatzgemisch, das für
Anwendungen in der gewerblichen und industriellen Kältetechnik sowie
für den Tiefkühltransport entwickelt wurde und vorzugsweise bei
Kühlanlagen in Supermärkten, Kühlhäusern, Anlagen für Tiefkühlkost
sowie Tiefkühllastwagen eingesetzt wird.
Das stärkste bisher bekannte Treibhausgas ist Schwefelhexafluorid
(SF6). Es trägt in einem Zeithorizont von 100 Jahren 23 900 Mal
stärker zum Treibhauseffekt bei als CO2. Die 2011 abgesetzte Menge
von 1 131 Tonnen entspricht umgerechnet 27 Millionen Tonnen
CO2-Äquivalente.
Die vollständige Pressemitteilung (inklusive PDF-Version) mit
Tabelle sowie weiteren Zusatzinformationen und -funktionen, ist im
Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter
www.destatis.de/presseaktuell zu finden.
Weitere Auskünfte gibt:
Hannelore Scherff, Telefon: (0611) 75-8211,
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