(ots) - Die Brandkatastrophen in Nähereien in
Bangladesch und Pakistan verdeutlichen auf katastrophale Weise
drastische Menschenrechtsverletzungen in der globalen textilen
Lieferkette. Weltweit arbeiten etwa 24 Millionen Menschen in der
Textilindustrie, 80 Prozent sind Frauen. In Südasien schuften Frauen
zu Hungerlöhnen in der Textilbranche. In Usbekistan schickt die
Regierung Schulkinder zur Baumwollernte auf pestizidverseuchte
Felder. In Südindien werden 120.000 junge Mädchen in
Baumwollspinnereien wie Sklaven ausgebeutet.
Gesetzeslücken und mangelhafte Kontrollsysteme, Korruption und
Repressionen gegen Gewerkschaften blockieren jede Entwicklung hin zu
menschenwürdigen Arbeitsbedingungen. Das erklärte das internationale
Kinderhilfswerk terre des hommes anlässlich des Tages der
Menschenrechte am kommenden Montag.
»Es liegt in der Verantwortung der Regierungen, ihre Bürgerinnen
und Bürger vor der Verletzung ihrer Menschenrechte zu schützen. Die
Brandkatastrophen und das erneute Aufkommen von Sklaverei zeigen,
dass selbstorganisierte Kontrollen und Programme von
Handelsunternehmen offensichtlich nicht ausreichen«, so Barbara
Küppers, Kinderrechtsexpertin von terre des hommes.
Regierungen müssen sicherstellen, dass die bereits existierenden
internationalen Standards für menschenwürdige Arbeitsbedingungen und
Unternehmensverantwortung tatsächlich umgesetzt werden. Hierfür geben
die Richtlinien des Menschenrechtsrates der Vereinten Nationen
allgemein akzeptierte Standards vor. Die Bundesregierung sollte sich
für die zügige Umsetzung in nationales und europäisches Recht
einsetzen, ebenso wie für die Respektierung der ILO Konventionen und
der OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen.
Verbraucher können bei ihrem Weihnachtseinkauf diese Anliegen
unterstützen und gegenüber Handelsunternehmen und Markenfirmen
deutlich machen, dass ihnen menschenwürdige Arbeitsbedingungen
wichtig sind.
Für Rückfragen und Interviews:
terre des hommes-Pressereferat, Tel.: 05 41 / 71 01-126; mobil: 01 71
/ 6 72 97 48
»Kinderarbeit - Was wir tun können«, Broschüre von terre des hommes
mit Verbrauchertipps unter www.tdh.de/verbrauchertipps