(ots) - Konjunkturelle Kurzarbeit gibt es nicht nur im
Wirtschaftsabschwung. Auch in wirtschaftlich guten Zeiten können
einzelnen Unternehmen Aufträge vorübergehend wegbrechen. Wenn jedoch
- so wie jetzt - die wirtschaftliche Dynamik nachlässt, lohnt es
sich, die Entwicklungen bei der Kurzarbeit im Auge zu behalten. Die
Bundesagentur für Arbeit (BA) hat deshalb eine Broschüre aufgelegt,
die künftig monatlich aktualisiert wird.
BA-Vorstand Raimund Becker beurteilt die gegenwärtige Situation
so: "Sowohl die realisierte Kurzarbeit als auch die monatlichen
Anzeigen von Unternehmen bewegen sich auf einem, für unsere
Volkswirtschaft normalen Niveau. Allerdings berichten immer mehr
Arbeitsagenturen über einen erhöhten Beratungsbedarf zur Kurzarbeit.
Wir beobachten deshalb die Situation sorgfältig."
Im September haben nach vorläufigen Angaben der BA 58.400
Arbeitnehmer aus konjunkturellen Gründen verkürzt gearbeitet. Der
seit dem Frühjahr beobachtete Rückgang der Zahl der Kurzarbeiter
wurde damit unterbrochen. Allerdings ist das Niveau der Kurzarbeit im
langjährigen Vergleich immer noch im normalen Rahmen und auch
geringer als im September 2011. Relativ, das heißt bezogen auf die
Zahl der Beschäftigten, am stärksten betroffen waren zuletzt
Arbeitnehmer in der Möbelindustrie sowie bei der Herstellung von
elektrischen Ausrüstungen.
Indizien für die künftige Inanspruchnahme der Kurzarbeit liefern
die monatlich eingehenden Anzeigen von Betrieben. Da die Anzeige für
die Gewährung von Kurzarbeitergeld zwingend erforderlich ist, bilden
sie praktisch die Obergrenze für mögliche Kurzarbeit. Im November
zeigten 2.300 Betriebe für 46.400 Arbeitnehmer konjunkturelle
Kurzarbeit an. Die Anzeigen betrafen vor allem Arbeitnehmer aus dem
Verarbeitenden Gewerbe, und hier besonders den Maschinenbau, die
Metall- und Automobilindustrie. Wie schon in den letzten Monaten
waren das zwar mehr potenzielle Kurzarbeiter als noch im letzten
Jahr. Aber alles in allem sind das vergleichsweise normale
Größenordnungen.
Realisierte Kurzarbeit und Anzeigen sind noch weit von den Werten
in der Krise 2009/2010 entfernt und bisher auch noch regional
begrenzt. Die Ankündigung der Bundesregierung, die Bezugsdauer des
Kurzarbeitergeldes auf zwölf Monate auszudehnen, begrüßt BA-Vorstand
Becker: "Die Verlängerung gibt Unternehmen Planungssicherheit bei
sich abzeichnenden Auftragsausfällen. Kurzarbeit hilft Arbeitnehmern
und Arbeitgebern. Sollte die Kurzarbeit stärker zunehmen, ist die BA
gut vorbereitet."
Die Broschüre kann im Internet abgerufen werden http://statistik.a
rbeitsagentur.de/Navigation/Statistik/Arbeitsmarktberichte/Berichte-B
roschueren/Arbeitsmarkt-Nav.html
Statistische Auswertungen sind hier zu finden http://statistik.arb
eitsagentur.de/Navigation/Statistik/Statistik-nach-Themen/Lohnersatzl
eistungen-SGBIII/Kurzarbeitergeld/Kurzarbeitergeld-Nav.html
Informationen zum Hörfunkservice der Bundesagentur für Arbeit
finden Sie im Internet unter www.ba-audio.de.
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