(ots) - Die Deutsche Energie-Agentur (dena) hat heute in
Berlin eine Studie zum Aus- und Umbau der deutschen Stromverteilnetze
vorgestellt. Die Ergebnisse der Untersuchung decken sich in wichtigen
Punkten mit dem, was der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) seit
Langem fordert. Auch legt die dena-Studie dar, dass der
regulatorische Rahmen für Investitionen in Verteilnetze dringend
verbessert werden muss.
Damit wird der vom VKU geschätzte Investitionsbedarf in die
Verteilnetze (25 Milliarden bis 2030) in seiner Größenordnung
bestätigt. Laut dena entfallen rund 16 Milliarden Euro auf die
Hochspannungsebene. In der Mittelspannungsebene beläuft sich der
Investitionsbedarf bis 2030 auf rund acht Milliarden in der
Niederspannung auf rund vier Milliarden Euro. "Auch diese Zahlen
belegen es schwarz auf weiß: Es müssen dringend Investitionen
getätigt werden. Die derzeitigen Rahmenbedingungen würgen diese
jedoch ab, anstatt sie zu fördern. Bisher gilt für die
Verteilnetzbetreiber leider: Wer investiert, verliert", so
Hans-Joachim Reck, Hauptgeschäftsführer des VKU.
In der Vergangenheit ist der Ausbau der erneuerbaren Energien
nicht im Gleichklang mit dem Ausbau der Verteilnetze gelaufen. Dabei
werden derzeit rund 97 Prozent der erneuerbaren Energien über diese
Netzebenen eingespeist. "Wir brauchen dringend eine Synchronisierung
des Ausbaus der Verteilnetze mit dem Ausbau der Erneuerbaren. Die
Verteilnetze sind ein wichtiges Nadelöhr für den Strom aus
erneuerbaren Energien. Aber sie stoßen bereits heute vermehrt an ihre
Kapazitätsgrenzen, denn der abgeregelte Strom aus erneuerbaren
Energien hat sich seit 2009 versechsfacht", mahnt Reck.
Das passiert zum Beispiel, wenn viel Wind weht und die Sonne
scheint. Der Strom muss dann auf die nächsthöhere Netzebene geleitet
werden. Die ist aber aufgrund dieser Bedingungen auch schon
überlastet. Dies führt zu dem von den Gutachtern ermittelten hohen
Ausbaubedarf in der Hochspannungsebene, da diese neben den dort
angeschlossenen großen Windparks auch die Hochspeisungen der
vorgelagerten Mittel- und Niederspannungsebene verkraften muss. Das
hat zur Folge, dass insbesondere in unteren Spannungsebenen, in denen
der überwiegende Anteil der Erneuerbaren-Energien-Anlagen
angeschlossen ist, dringender Ausbaubedarf besteht, um deren
Erzeugungsleistung möglichst vollständig zu nutzen und an die jeweils
vorgelagerte Netzebenen zur weiteren Verteilung auch hochspeisen zu
können.
"Die richtigen und wichtigen Investitionen in die
Hochspannungsebene helfen uns nicht, wenn wir den Ausbau der unteren
Netzebenen nicht vorantreiben", so Reck. "Wir fordern daher seit
Langem, die Investitionsbedingungen in die Verteilnetzebene zu
verbessern." Zu diesem Schluss kommt auch die Studie der dena: Die
Autoren betonen die Notwendigkeit einer grundsätzlichen Anpassung der
Regulierungsbedingungen. Insbesondere bedürfe es einer Beseitigung
des Zeitverzuges in der Anreizregulierung, um die anfallenden
Investitionen zeitnah in den Erlösobergrenzen der
Verteilnetzbetreiber berücksichtigen zu können.
Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) vertritt über 1.400
kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie,
Wasser/Abwasser und Abfallwirtschaft. Mit 235.000 Beschäftigten
wurden 2010 Umsatzerlöse von rund 95 Milliarden Euro erwirtschaftet
und etwa 8 Milliarden Euro investiert. Die VKU-Mitgliedsunternehmen
haben im Endkundensegment einen Marktanteil von 49,1 Prozent in der
Strom-, 58,4 Prozent in der Erdgas-, 77,2 Prozent in der
Trinkwasser-, 60,0 Prozent in der Wärmeversorgung und 16,5 Prozent in
der Abwasserentsorgung.
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