(ots) -
Der Rückgang der Bevölkerung und die zunehmende Alterung der
Gesellschaft erfordern eine klare institutionelle Aufwertung des
Themas Demografie. Dies sollte durch die Schaffung eines eigenen
Bundesministeriums geschehen, so Prof. Gerhard Naegele, Direktor des
Instituts für Gerontologie e.V. an der TU Dortmund, und Prof. Michael
Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln, in
einem heute in Berlin vorgelegten gemeinsamen Thesenpapier. Das neue
Ressort müsse mit allen übrigen betroffenen Politikfeldern, wie
Familie, Zuwanderung, Arbeit, Infrastruktur, Gesundheit und Pflege
strategisch vernetzt sein. Dabei gehe es um die systematische und
aufeinander abgestimmte Umsetzung von Politikzielen. Außerdem sei
eine Demografie-Ministerkonferenz erforderlich, um auch auf
Länderebene handlungsfähig zu sein. Auf der hochgradig
arbeitsteiligen kommunalen Ebene wiederum müsse die Koordination
zwischen den einzelnen Ämtern und Behörden verbessert werden.
Hüther und Naegele sprechen sich zudem dafür aus, künftig jede
"Politikmaßnahme in Bezug auf ihre Demografie-Festigkeit" hin
verbindlich zu prüfen. Der demografische Wandel stellt die
Bundesrepublik dem Papier zufolge vor "beachtliche
Herausforderungen". Doch er sei für die Gesellschaft keine
grundsätzliche Bedrohung, da es hinreichend Gestaltungspotenzial
gebe. Wichtig sei, nachhaltig wirtschaftliches Wachstum zu fördern,
um den Handlungsspielraum künftiger Generationen so groß wie möglich
zu halten.
Weitere Informationen in: Demografiepolitik - Herausforderungen
und Handlungsfelder, Prof. Michael Hüther, Prof. Gerhard Naegele
(Hrsg) Springer Fachmedien Wiesbaden 2013,
http://www.springer.com/springer+vs/politik/book/978-3-658-00778-2
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