(ots) - Die Patientenverfügung gewinnt in der deutschen
Bevölkerung zunehmend an Bedeutung. In einer altersrepräsentativen
Umfrage der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe gaben rund 23
Prozent an, bereits eine Patientenverfügung zu haben.
Finanzielle Vorsorge steht zwar immer noch im Vordergrund - 33
Prozent haben ein Testament abgeschlossen - , doch die
Patientenverfügung holt deutlich auf. Für immer mehr Menschen gehören
beide Vorsorge-Elemente zusammen. Die Hälfte derer, die ein Testament
machen, erstellt auch eine Patientenverfügung. Laut
"Schlaganfall-Barometer", einer Straßenbefragung von 1.000
Bundesbürgern, sorgen insbesondere Ältere vor. 54 Prozent der über
65jährigen hat eine Patientenverfügung abgeschlossen.
Am Rande interessant: Offensichtlich lässt auch die Art der
Krankenversicherung Rückschlüsse auf das Vorsorgeverhalten zu.
Privatversicherte haben doppelt so häufig eine Patientenverfügung wie
gesetzlich Versicherte. Kein Thema ist eine Patientenverfügung
derzeit noch für rund die Hälfte der Bevölkerung.
Zahlreiche Verbände und Institutionen in Deutschland raten seit
Jahren zur Erstellung einer Patientenverfügung. Sie dient der
Selbstbestimmung in medizinischen Grenzsituationen, in denen Menschen
ihren Willen nicht mehr selbst äußern können. Zudem entlastet das
Dokument Angehörige, die in solchen Situationen oft schwierige
Entscheidungen treffen müssen, obwohl sie emotional überfordert sind.
Weit über 200 unterschiedliche Vordrucke zu Patientenverfügungen
sind im Umlauf. Ärztekammern, Hospizvereine, Hilfswerke und andere
Institutionen haben eigene Formulare entwickelt. "Sie unterscheiden
sich zum Teil deutlich, sind stark geprägt von der jeweiligen
Weltanschauung," erklärt Dr. Klaus Kobert.
Kobert war 15 Jahre Intensiv- und Notfallmediziner. 2005 beriefen
ihn die v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel, Europas größte
diakonische Einrichtung, zum hauptamtlichen Klinischen Ethiker. Er
rät medizinischen Laien, eine Patientenverfügung nie ohne Beratung
abzuschließen. Örtliche Beratung wird häufig von Hospizvereinen oder
Rechtsanwäten, Hausärzten und Betreuungsstellen angeboten.
Mehr Informationen und Hinweise zu Beratungsangeboten finden
Interessierte im Internet-Portal der Stiftung: schlaganfall-hilfe.de
Pressekontakt:
Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe
Mario Leisle
Tel.: 05241 9770-12
E-Mail: presse(at)schlaganfall-hilfe.de
Internet: schlaganfall-hilfe.de