(ots) -
Die Verteilungswirkungen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG)
erzeugen eine soziale Schieflage, stellt eine jetzt vorgelegte
Berech-nung des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) fest.
Danach sind Geringverdiener von den Extrakosten für den Ökostrom fast
genauso stark betroffen wie wohlhabende Haushalte. Das liegt daran,
dass sich der Stromverbrauch mit steigendem Einkommen kaum verändert.
Das bedeutet auch, dass wirtschaftlich schwächere Haushalte relativ
deutlich höher belastet werden: Diese Tatsache verstärkt die geplante
Anhebung der Umlage zum Jahreswechsel weiter: Bei den
einkommensschwächsten 10 Prozent fließen ab 2013 gut 1,3 Prozent
ihres Einkommens in die EEG-Finanzierung, bei den einkommensstärksten
10 Prozent sind es dagegen nur 0,2 Prozent. Verschärft wird der
Verteilungseffekt auch durch den Ausbau bei den privaten
Photovoltaikanlagen. Bei den unteren Einkommen gibt es nur sehr
wenige Solarhaushalte, während jeder fünfte Solarhaushalt zum
reichsten Zehntel gehört. Haushalte mit Solarzellen auf dem Dach
er-wirtschafteten in 2011 einen Ãœberschuss von rund 1 Milliarde Euro.
Davon ging über die Hälfte an die einkommensstärksten Haushalte.
Hinzu kommt, dass nur ein Teil dieses Ãœberschusses am Strommarkt
erwirtschaftet wird: 85 Prozent der Gewinne fließen aus dem
staatlichen Fördertopf vor allem an die besserverdienenden Haushalte.
Hubertus Bardt, Judith Niehues, Holger Techert: Die Förderung
erneuerbarer Energien in Deutschland. Wirkungen und Herausforderungen
des EEG, IW-Positionen, Nr. 56 Köln 2012, 54 Seiten, 11,80 Euro.
Versandkostenfreie Bestellung unter: www.iwmedien.de/bookshop
Pressekontakt:
Ansprechpartner im IW: Dr. Hubertus Bardt, Telefon: 0221 4981-755