(ots) - Weniger Arbeitsbelastung im Bereitschaftsdienst,
praxisgerechte Regelungen zur Einhaltung von Arbeitszeitgrenzen und 6
Prozent mehr Gehalt - das sind zentrale Forderungen der
Ärztegewerkschaft Marburger Bund (MB) in den anstehenden
Tarifverhandlungen mit der Vereinigung der kommunalen
Arbeitgeberverbände (VKA) für die rund 50.000 Ärztinnen und Ärzte in
kommunalen Krankenhäusern. Die erste Verhandlungsrunde wird am 10.
Januar 2013 in Düsseldorf stattfinden.
"Die Arbeitsbelastung der Ärzte in den kommunalen Krankenhäusern
ist insbesondere durch die Vielzahl unbesetzter Stellen weiter
gestiegen. Deshalb müssen wir jetzt gegensteuern und die
Voraussetzungen zur Überschreitung der täglichen Höchstarbeitszeit
praxisgerecht bereinigen", erklärte Rudolf Henke, 1. Vorsitzender des
Marburger Bundes. Die Forderung nach einer linearen Erhöhung der
Gehälter um 6 Prozent sei angesichts der hohen Arbeitsbelastung der
Ärzte absolut gerechtfertigt und passe auch bei einer nüchternen
Gesamtbetrachtung der wirtschaftlichen Lage durchaus in die Zeit.
"Die medizinische Behandlung kranker Menschen darf nicht schlechter
bezahlt werden als die Entwicklung neuer Finanzprodukte", sagte
Henke.
In den anstehenden Tarifverhandlungen fordert die
Ärztegewerkschaft auch eine Reduzierung der wöchentlichen
Höchstarbeitszeitgrenze. Bisher erlaubt der Tarifvertrag die
Ãœberschreitung der gesetzlich vorgeschriebenen Obergrenze von 48
Stunden auf 60 Stunden pro Woche, wenn dabei regelmäßig und in
erheblichem Umfang Bereitschaftsdienst geleistet wird
(Opt-out-Regelung). Diese Regelung hat der Marburger Bund gekündigt,
ohne damit die weitere Möglichkeit zum Opt-out auszuschließen.
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