(ots) - Mehr als vier Milliarden Euro müssen bis 2020 in
das niedersächsische Stromnetz investiert werden. Zu diesem Ergebnis
kommt die Unternehmensberatung PUTZ & PARTNER, die die konkreten
Folgen der Energiewende untersucht hat. Niedersachsen ist demnach das
Bundesland mit dem höchsten Anteil an Anlagen zur Gewinnung
erneuerbarer Energien und hat deshalb den größten Netzausbaubedarf.
Besonders kleine Stromnetzbetreiber stehen vor großen
Herausforderungen.
Windkrafträder, Biogasanlagen, Mini-Blockheizkraftwerke - von
alldem hat Niedersachsen besonders viel. Das nach Fläche zweitgrößte
Bundesland ist deutschlandweit Vorreiter bei der Nutzung
regenerativer Energiequellen. So lobenswert das ist, es bringt auch
ungelöste Aufgaben mit sich. Denn alle Energieerzeuger müssen so in
das Stromnetz eingebunden werden, dass ihre Leistung optimal genutzt
werden kann. Das ist ein komplexes Vorhaben, unter anderem weil die
Menge des erzeugten Stroms aus regenerativen Quellen stark schwankt.
Damit keine Versorgungslücken entstehen, muss ein intelligentes
Stromnetz geschaffen werden. "Investitionen in Höhe von über vier
Milliarden sind dafür allein in Niedersachen notwendig", sagt
Energieexperte Stephan Gamm von PUTZ & PARTNER.
Da sich die Stromproduktion in ganz Deutschland stark wandelt und
immer mehr Energie dezentral erzeugt wird, steigen auch die
Anforderungen für kleinere Netzbetreiber. Sie müssen trotz der großen
Schwankungen der je nach Wetterlage und Jahreszeit eingespeisten
Strommenge für stabile Netze sorgen und Aufgaben übernehmen, für die
früher nur die vier großen Betreiber der Übertragungsnetze zuständig
waren. Dazu gehören unter anderen Zählung, Abrechnung,
Netzüberwachung und Wiederherstellung der Versorgung bei einem
Netzausfall. "In der Regel können kleine Netzbetreiber diese neuen
Aufgaben noch nicht bewältigen", so Gamm.
Netzentflechtung für kleinere Betreiber oft nicht rentabel
Niedersachsen hat trotz dieser hohen Hürden einen Vorteil: Es
verfügt über das größte zusammenhängende Mittel- und
Niederspannungsnetz auf dem Gebiet der alten Bundesrepublik. "Aus
unserer Sicht ist das positiv", sagt Gamm. "Eine weitere
Zerstückelung des Versorgungsnetzes ist nicht sinnvoll, weil die
kleinen Netzbetreiber den Anforderungen noch nicht gewachsen sind,
die die Energiewende mit sich bringt. Große Verteilnetze haben
verschiedene betriebswirtschaftliche und technische Vorteile, die
insbesondere von sehr kleinen Verteilnetzbetreibern nur schwer
realisierbar sind. Des Weiteren sind größere Netze weniger anfällig
für Störungen und können Schwankungen in der Energieeinspeisung
besser ausgleichen."
Hinzu kommt, dass die Kosten für die Netzentflechtung, also das
Herauslösen kleinerer Stromnetze, zum Teil extrem hoch sind. Die
wirtschaftlichen Vorteile, die sich beispielsweise Kommunen vom
Erwerb des eigenen Stromnetzes erhoffen, lassen sich dann nicht
realisieren. "Wenn selbst in sehr kleinen Kommunen unter 5.000
Einwohnern allein die Netzentflechtung weit über 200.000 Euro kosten
kann, ist das kaum wirtschaftlich", sagt Energieexperte Gamm. Zudem
müssen Kommunen, die den Ausbau erneuerbarer Energien vorantreiben
wollen, dafür keine Netzeigner werden. "Die Netze sind reine
Transportmedien", so Gamm. "Nur auf der Erzeugerseite kann Einfluss
auf die Stromgewinnung genommen werden."
Ãœber die PUTZ & PARTNER Unternehmensberatung AG Die PUTZ & PARTNER
Unternehmensberatung AG mit 100 Mitarbeitern steht seit der Gründung
im Jahr 1989 für Eigenständigkeit, eine kontinuierliche
Unternehmensentwicklung sowie den Beratungsansatz "Viel Erfahrung.
Bessere Lösungen". Den erfahrenen Managementberatern mit
durchschnittlich 15 Jahren Berufspraxis gelingt es, mit einer
Kombination aus konzeptionellen Fähigkeiten und persönlicher
Führungserfahrung tragfähige individuelle Kundenlösungen zu
konzipieren und umzusetzen. Die Nachhaltigkeit der Projekterfolge ist
Grundlage langjähriger Kundenbeziehungen. PUTZ & PARTNER unterstützt
Kunden in der Topmanagementberatung, dem Management komplexer
Projekte sowie dem Management auf Zeit. Das Unternehmen zählt über 10
der DAX 30-Unternehmen zu seinen Kunden.
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