(ots) - Die Reallöhne in Deutschland stiegen vom dritten
Quartal 2011 bis zum dritten Quartal 2012 um durchschnittlich 1,0 %.
Die Nominallöhne erhöhten sich in diesem Zeitraum um 3,0 %, die
Verbraucherpreise legten um 1,9 % zu, teilt das Statistische
Bundesamt (Destatis) weiter mit. Damit sind die Reallöhne seit dem
ersten Quartal 2010 das elfte Quartal in Folge nicht gesunken - neun
Quartale wiesen Reallohnsteigerungen auf, in zwei Quartalen blieben
sie unverändert.
Real- und Nominallohnindizes bezogen sich bis zur Veröffentlichung
der ersten beiden Berichtsquartale 2012 ausschließlich auf
vollzeitbeschäftigte Arbeitnehmer/-innen. Die neuen Indizes
berücksichtigen zusätzlich die Bruttomonatsverdienste der teilzeit-
und geringfügig beschäftigten Arbeitnehmer/-innen. Ab dem Jahr 2007
stehen für den Nominallohnindex nun zusätzlich Zeitreihen
untergliedert nach dem Gebietsstand, dem Geschlecht und der
Beschäftigungsart zur Verfügung. Ferner wird die Verdienstentwicklung
nach Leistungsgruppen dargestellt, das heißt, sie wird getrennt für
Arbeitnehmer/-innen in leitender Stellung, herausgehobene Fachkräfte,
Fachkräfte, an- sowie ungelernte Arbeitnehmer/-innen veröffentlicht.
Nach den Angaben des Nominallohnindex sind die
Bruttomonatsverdienste je nach Beschäftigungsart im Zeitraum 2007 bis
2011 unterschiedlich stark gestiegen. Die Vollzeitbeschäftigten (+
9,3 %) und Teilzeitbeschäftigten (+ 10,3 %) konnten mit ihrem
Verdienstzuwachs den Anstieg der Verbraucherpreise (+ 6,6 %)
kompensieren. Bei den geringfügig Beschäftigten betrug das
Verdienstplus in diesem Zeitraum nur 6,0 %. Der Anstieg lag damit
deutlich unter dem Durchschnitt aller Beschäftigten (+ 9,4 %). Die
höheren Lebenshaltungskosten konnten nicht ausgeglichen werden.
Ein vollzeitbeschäftigter Arbeitnehmer verdiente in Deutschland im
dritten Quartal 2012 ohne Sonderzahlungen durchschnittlich 3 404 Euro
brutto im Monat. Die höchsten Durchschnittsverdienste erhielten die
Beschäftigten bei Banken und Versicherungen (4 495 Euro), in der
Energieversorgung (4 494 Euro) sowie im Bereich Information und
Kommunikation (4 395 Euro). Der niedrigste durchschnittliche
Bruttomonatsverdienst wurde im Gastgewerbe (1 987 Euro) gezahlt.
Methodische Hinweise:
Datenquelle der hier dargestellten Verdienstangaben ist die
Vierteljährliche Verdiensterhebung. Dieser Statistik liegen
repräsentative Verdienst- und Arbeitszeitangaben von rund 9 Millionen
Beschäftigten zugrunde. Mit dem ersten Quartal 2012 erfolgte bei
dieser Erhebung zum einen ein Teilaustausch der Stichprobenbetriebe.
Damit verbunden war das Wiederauffüllen der Stichprobe auf die
gesetzlich zulässige Maximalgröße von 40 500 Betrieben. Zum anderen
wurde die Stichprobenziehung erstmals nach der Klassifikation der
Wirtschaftszweige, Ausgabe 2008 (WZ 2008) durchgeführt. Die
Vergleichbarkeit der Daten für die Jahre 2011/2012 ist hierdurch
insbesondere auf Ebene der Wirtschaftszweige beeinträchtigt. Daher
wurde auf die Darstellung von Veränderungsraten für Wirtschaftszweige
verzichtet.
Die Vierteljährliche Verdiensterhebung wird seit dem Berichtsjahr
2007 durchgeführt. Um einen längerfristigen Zeitvergleich der
Ergebnisse zu ermöglichen, wurden die Zeitreihen des Real- und
Nominallohnindex mit Hilfe von Angaben zu den Bruttolöhnen und
-gehältern je Arbeitnehmer aus den Volkswirtschaftlichen
Gesamtrechnungen bis 1991 zurückgerechnet. Die Zeitreihen stehen auf
den Internetseiten des Statistischen Bundesamtes unter
www.destatis.de im Themenbereich Verdienste und Arbeitskosten -->
"Reallöhne, Nettoverdienste" --> Publikationen zur Verfügung.
Detaillierte Informationen über die Höhe der Bruttostunden- und
Bruttomonatsverdienste nach Wirtschaftszweigen, Beschäftigungsumfang,
Leistungsgruppen sowie Geschlecht bietet die Fachserie 16, Reihe 2.1,
die ebenfalls unter www.destatis.de --> Zahlen & Fakten im
Themenbereich --> Verdienste und Arbeitskosten --> Verdienste nach
Branchen heruntergeladen werden kann.
Detaillierte Daten und lange Zeitreihen zu den Bruttoverdiensten
können über die Tabelle Bruttoverdienste, Wochenarbeitszeit
(62321-0001) in der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden.
Die vollständige Pressemitteilung (inklusive PDF-Version) mit
Tabellen sowie weiteren Zusatzinformationen und -funktionen, ist im
Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter
www.destatis.de/presseaktuell zu finden.
Weitere Auskünfte gibt:
Ralf Droßard, Telefon: (0611) 75-4236, www.destatis.de/kontakt
Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Pressestelle
E-Mail: presse(at)destatis.de