(ots) - Seit den frühen 60er Jahren des letzten
Jahrhunderts, also seit einem halben Jahrhundert, gehört Reinhard Mey
zum deutschen Sänger- und Gesangsleben. Das verbindet ihn mit einem
anderen Immer-schon-dagewesenen: Udo Jürgens. Und nicht nur das. Ihre
Texte waren auch immer ein wenig anspruchsvoller als die landläufigen
Herz-Schmerz-Ganz-in Weiß-Banalitäten. Und sie schrieben ihre Lieder
selbst. Beides beförderte ihre Langlebigkeit auf diesem Markt der
kurzen Affekte und Eitelkeiten. Bei Reinhard Mey kommt noch etwas
hinzu: In seinen besten Liedern wie "Wie vor Jahr und Tag", "Gute
Nacht, Freunde" oder auch dem allgegenwärtigen "Über den Wolken"
gelingt es dem Liedermacher erster Stunde, so etwas wie heitere
Melancholie zu erzeugen. Eigentlich ein Widerspruch in sich. Aber
höre: Es geht.
Eine kleine Geschichte: 1989 erhielt Mey nach langjährigen
Anfragen die Möglichkeit, in Dresden singen. Am 7. November 1989
wurde ihm untersagt, "Ãœber den Wolken" zu singen, da das Wort
"Freiheit" unerwünscht war. Tja, so vergehen die Zeiten.
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